SNF-Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder

SNF-Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder
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An die Kamera, fertig, los! Machen Sie Schweizer Forschung sichtbar.

​​​​​​​​​Der SNF-Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder lädt alle in der Schweiz tätigen Forscherinnen und Forscher ein, ihre Arbeit für die Öffentlichkeit und die Medien sichtbar zu machen. Der Wettbewerb würdigt Fotografien, Bilder und Videos, die mit ihrer ästhetischen Qualität und Kraft inspirieren und Erstaunen auslösen, Wissen vermitteln und illustrieren, menschliche Geschichten erzählen oder neue Welten entdecken.

Alle eingereichten Beiträge (mehr als 3500) sind in unserer Online-Galerie auf Flickr verfügbar.

  • Gewinner:innen 2025

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    Die Jury hat vier erste Preise und sechzehn Auszeichnungen vergeben. Insgesamt wurden 430 Werke eingereicht.

    Kategorie 1 - Das Forschungsobjekt

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    Alain Amstutz

    Forschung im Coiffeursalon, von Alain Amstutz

    Postdoktorand, Universität Basel

    Zugang zu medizinischer Versorgung im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit ist für viele junge Frauen in Lesotho, einem kleinen Land im südlichen Afrika, beschränkt. Unser Team untersucht, ob Coiffeursalons diese Lücke teilweise schliessen können. Wir wollten in Erfahrung bringen, was die Coiffeusen und ihre Kundinnen davon halten und haben dazu eine landesweite Umfrage und ausführliche Interviews durchgeführt. Diese Fotografie zeigt einen am Projekt beteiligten Coiffeursalon. Die Einrichtung ist bescheiden: ein abgenutztes Sofa in einer Ecke, ein Schild mit der Aufschrift «Rauchen verboten», eine handgeschriebene Preisliste und Haarverlängerungen an der Wand.

    Mir gefällt dieses Bild, weil es unser Forschungsobjekt, den Raum des Coiffeursalons, perfekt ins Bild setzt. Das Gitter im Vordergrund schafft einen Rahmen und lenkt den Blick ins Innere. Dort wird trotz der minimalistischen Einrichtung eine vertraute Stimmung voller Wärme und Lachen sichtbar. Co-Urheberinnen: Mamaswatsi Kopeka (University of Washington, USA) und Meri Hyöky (The HUB Morija, Lesotho).

    Kommentar der Jury │ Diese ausdrucksstarke Fotografie enthüllt nur einen Teil einer alltäglichen und gleichzeitig intimen Geschichte. Der durch das Loch im Zaun umrissene Bildausschnitt und die kontrollierte Unschärfe enthüllen eher, als dass sie verbergen, und spielen mit dem Kontrast zwischen einer unbeschwerten Szene und einem ernsten Thema. Das Bild lässt die Anwesenheit der Kamera, einen künstlerischen Anspruch und eine leicht voyeuristische Perspektive durchscheinen.

    Kategorie 2 – Frauen und Männer der Wissenschaft

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    Guido Schreurs

    Reich mir den Eimer, von Guido Schreurs

    Professor, Universität Bern

    Die Aufnahme zeigt eine Gruppe von Forschenden aus der Schweiz und Madagaskar bei Ausgrabungen in Teniky, eine archäologische Stätte im Süden Madagaskars. Im Verlauf der Arbeiten musste haufenweise Sand weggebracht werden. Rund 20 Personen bildeten eine Kette und reichten die mit Sand gefüllten Eimer weiter – echtes Teamwork in guter Stimmung.

    Wir untersuchen diese geheimnisvolle Stätte mit ihrer ausgedehnten Felsenschnittarchitektur. Derzeit tendieren wir zur Vermutung, dass die Besiedlung durch Zoroastrier aus dem Irak vor rund 1000 Jahren erfolgte. 2025 werden wir für weitere Arbeiten an den Ausgrabungsort zurückkehren. Mir gefällt, wie das Team eine Menschenkette bildet und in beschwingter Stimmung die vollen Eimer weiterreicht.

    Kommentar der Jury │ Diese klassische Gegenlichtaufnahme betont nicht so sehr die Einzelpersonen, sondern vielmehr die Gruppe als Ganzes, während der Bildausschnitt unseren Blick auf das zentrale Element des Bildes lenkt: einen Eimer als Bindeglied zwischen den Mitgliedern des Teams. Der Fotograf bringt seine Botschaft – Wissenschaft ist Teamarbeit – einfallsreich zum Ausdruck und präsentiert gleichzeitig die Arbeit und die Umgebung.

    Kategorie 3 - Orte und Werkzeuge

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    Gaétan Raynaud

    Flüchtiges Selbstporträt, von Gaétan Raynaud

    Doktorand, EPFL

    Bei einem Experiment in einem Windkanal verbringt man viele Stunden allein in einer dunklen, lauten Umgebung. Hinter schweren Vorhängen, die das Licht abfangen, sorge ich dafür, dass alles nach Plan läuft. Ein grosser Ventilator erzeugt kontinuierlich Böen, durch die unser Forschungsgegenstand – eine Fahne – schnell und unvorhersehbar hin und her weht. Wir sammeln Daten mit dem Ziel, Phänomene wie die Bewegungen von Blättern, die Vibrationen eines Propellers oder die Mechanismen hinter dem Schnarchen besser zu verstehen.

    Zwischen zwei Experimenten schalte ich das Licht ein, bereite Proben vor und befestige eine neue Fahne am Ausgang des Windkanals. Die Fotografie hält diese Szene mit einer Langzeitbelichtung fest und erinnert an die Forschenden hinter einem Experiment. Vielleicht wird man sich in einigen Jahren an die Ergebnisse unserer Experimente erinnern, der menschliche Aspekt dieser Arbeit hingegen wird verblassen. Er löst sich auf wie das Phantom, das sich in diesem Selbstporträt abzeichnet.

    Kommentar der Jury │ iese ikonische Darstellung eines wissenschaftlichen Experiments enthüllt auf den zweiten Blick eine andere Geschichte: die des einsamen, unsichtbaren Forschers, der lediglich geisterhafte, vergängliche Spuren hinterlässt, die durch die Langzeitbelichtung eingefangen werden. Eine atmosphärisch reiche, leicht irritierende, aber treffende Abbildung des Alltags im Forschungslabor.

    Kategorie 4 – Videos

    Peter Lendway

    Elektromechanisches Nanosystem, von Peter Lendway

    Doktorand, Empa

    Das Video zeigt die winzigen Bewegungen eines nano-elektromechanischen Systems über eine Distanz von weniger als 200 Nanometer (500-mal weniger als ein Haar im Durchmesser), mit einer Abweichung von weniger als 1 Nanometer. Bewegungen in dieser Grössenordnung sind weder von blossem Auge noch mit einem klassischen Lichtmikroskop erkennbar, weshalb wir ein Rasterelektronenmikroskop verwenden. Das Gerät erzeugt detaillierte Bilder der Objektoberfläche, indem ein gebündelter Elektronenstrahl darüber geführt wird.

    Wir stellen solche Nanosysteme her und können damit Materialeigenschaften und neue Quantenphänomene untersuchen. Zum Beispiel wirken wir mit einer Kraft auf Materialien, die nur eine oder zwei Dimensionen haben, oder sogar auf einzelne Moleküle.

    Kommentar der Jury │ Das Video gibt einen verwirrenden, unerwarteten Einblick in eine unbekannte Welt. Diese erinnert an brutalistische Architektur in mikroskopischem Massstab und an die ersten digitalen Werke mit wackligen Bildern und erkennbaren Pixeln.

  • Über den Wettbewerb

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    Der SNF schreibt diesen Wettbewerb jährlich aus. Eine international besetzte Jury trifft sich zu Beginn des Jahres, um in vier Kategorien je einen Beitrag mit einem Preis von 1000 Franken zu prämieren. Daneben wird ein Preisgeld von CHF 250 für weitere Auszeichnungen vergeben. Die ausgewählten Arbeiten werden Ende April von der Jury bekanntgegeben und in einer Ausstellung an den Bieler Fototagen präsentiert. Des Weiteren werden sie der Öffentlichkeit, den Medien und den wissenschaftlichen Institutionen zugänglich gemacht.

    Der Wettbewerb verfolgt verschiedene Ziele: Er will die wachsende Bedeutung von Bildern in der Forschung aufzeigen, einen tieferen Einblick in die Praxis der Wissenschaft gewähren und die Forschenden selbst sichtbarer machen. Der Wettbewerb möchte auch die Medien dazu anregen, mit Bildern facettenreicher über die Wissenschaft zu berichten. Die Werke sollen zudem an Ausstellungen der breiten Öffentlichkeit gezeigt werden.

    Der SNF ermutigt die Forschenden, ihre Kamera in die Hand zu nehmen und ihr – oft aussergewöhnliches – Arbeitsumfeld zu dokumentieren und dabei ihre Kolleginnen und Kollegen zu porträtierendie Menschen zu portraitieren, mit denen sie zusammenarbeiten.

    Jury 2025

    Die Jury ist international besetzt und umfasst Fachleute aus den Bereichen Fotografie, Museen, Medien und Forschung.

    Präsidentin
    Tanja Gesell, Biologin und Künstlerin, Universität Wien (Österreich)

    Mitglieder
    Emanuela Ascoli, Direktorin Fotos und Ausstellungen, National Geographic France
    Lizzy Brown, Leiterin Bildredaktion, Nature (Vereinigtes Königreich)
    Patrick Gyger, Direktor
    Plateforme 10External Link Icon (Schweiz)
    Andri Pol, Fotograf (Schweiz)
    Tess de Ruiter, Kuratorin Kunst-Wissenschaftsprojekte, Rotterdam (Niederlande)

    Preisverleihung, Ausstellung und Online-Galerien

    Die Preisverleihung findet im Mai 2025 an den Bieler Fototagen statt, wo die preisgekrönten Werke sowie eine Auswahl weiterer Arbeiten in einer Ausstellung gezeigt werden.

    Die Bilder werden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt sowie online verfügbar sein:

  • Teilnahme

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    Teilnahmebedingungen

    Der Wettbewerb steht Forschenden offen, die an einer Hochschule oder in einer anderen Forschungsinstitution in der Schweiz tätig sind.

    Der Beitrag muss in den 12 Monaten vor Einsendeschluss erstellt worden sein.

    Einreichung

    Die Teilnahme am Wettbewerb erfolgt ausschliesslich mittels eines Online-Formulars.

    Wettbewerbskategorien

    Alle Teilnehmenden können 1 bis 5 Beiträge einreichen, die in eine oder mehrere der folgenden Kategorien verteilt sind.

    1) Das Forschungsobjekt (Bild)

    Vom Mikro- zum Makrokosmos, das Bild des Forschungsobjektes, von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit einem Fotoapparat eingefangen oder vom Computer rekonstruiert.

    2) Die Männer und Frauen der Wissenschaft (Fotografie)

    Fotografische Dokumentation der Forschungspraxis von und mit den Akteurinnen und Akteuren.

    3) Die Orte und Werkzeuge (Fotografie)

    Fotografische Dokumentation des wissenschaftlichen Umfelds, sowie der Instrumente und Werkzeuge, mit denen Messungen, Daten und Erkenntnisse generiert werden.

    4) Video-Loop (Video)

    Chronofotografie, Video oder animiertes GIF, die ein Thema aus einer der Kategorien 1 bis 3 dokumentieren.

    Technische Angaben

    Fotografie

    Digitale Bilddatei, die mittels eines Fotoapparats erstellt wurde. Format: JPEG oder TIFF.  Maximalgrösse: 100 MB. Minimalauflösung: 2000 x 3000 Pixel (16,9 x 25,4 cm zu 300 dpi). Digitale Bearbeitung erlaubt.

    Bild

    Digitale Bilddatei, die mittels eines Fotoapparats oder mit einem Computer anhand von Daten aus wissenschaftlichen Beobachtungen oder Computersimulationen erstellt wurde (erklärende Infografiken sind nicht zugelassen). Weitere Angaben: siehe "Fotografie" oben.

    Video

    Digitale Videodatei, die mittels einer Kamera oder mit einem Computer anhand von Daten aus wissenschaftlichen Beobachtungen oder Computersimulationen erstellt wurde (erklärende Infografiken sind nicht zugelassen). Formate: GIF, AVI, MP4 (Endlosschleife). Maximalgrösse: 300 MB. Dauer: 3 bis 15 Sekunden. Minimalauflösung: 480 x 720 Pixel (DVD-Auflösung). Digitale Bearbeitung erlaubt.

    Verwendung der Bilder

    Die Urheberrechte der Werke verbleiben bei den Teilnehmenden. Durch die Teilnahme geben sie dem SNF die Erlaubnis, die eingereichten Werke unter der CC-BY-NC-ND Lizenz (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de) zu publizieren: Die Werke können uneingeschränkt verwendet werden, sofern die Autorenangaben gemacht werden und die Werke nicht bearbeitet und nicht zu kommerziellen Zwecken eingesetzt werden. ​

  • Gewinner:innen 2017 - 2024

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    Online-Galerie

    Alle eingereichten Beiträge sind in unserer Online-Galerie zu sehen. Folgen Sie den Wettbewerbsbildern auf Instagram @swissnationalsciencefoundation und auf X mit dem Hashtag #SwissScienceImage.

  • Publikumspreis 2017-2021

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    Im März 2021 wählte das Publikum aus 50 Fotos und 15 Videos je einen Gewinner. Die Vorauswahl wurde im Februar 2021 von Studierenden der Fotoklasse der Schule für Gestaltung Bern und Biel getroffen.

    Blick aus dem neokortikalen Wald (2017)

    Nicolas Antille (EPFL)

    Jump! (2021) - Video

    Daniel Huber (Universität Genf)

  • News

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