NFS "Klima – Variabilität, Vorhersagbarkeit und Risiken des Klimas" (2001-2013)

NFS-Leiter: Prof. Heinz Wanner (2001-2007), Prof. Thomas Stocker (2007-2013)

Heiminstitution: Universität Bern

Forschung des NFS und wichtigste Resultate

Die Forschung des NFS konzentrierte sich auf vier Hauptgebiete:

  • Klima in der Vergangenheit (Veränderlichkeit, Tendenzen und extreme Ereignisse)
  • Klima in der Zukunft (Prozesse und Voraussagen)
  • Auswirkungen der klimatischen Schwankungen und Veränderungen
  • Risikoeinschätzung (Abdeckung des Risikos und sozio-ökonomische Reaktionen)

Die klimatischen Schwankungen und Veränderungen im Verlauf des letzten Jahrtausends konnten anhand von Daten aus paläoklimatischen Archiven und Fundstellen zahlenmässig erfasst werden.

Bei der Analyse der Hitzewelle von 2003 wurde die Perspektive der atmosphärischen Dynamik gewählt, um die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses in den aktuellen klimatischen Bedingungen zu bestimmen; dabei wurden die Auswirkungen auf die Sterblichkeit des Waldes und der Bäume, die Verfügbarkeit von Wasser, die Biomasse und die landwirtschaftliche Produktion in Betracht gezogen. Auch wurden die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die wichtigsten Ökosysteme der Schweiz analysiert und Nutzungsmodelle im Hinblick auf Anpassungen an grössere klimatische Schwankungen und vermehrte extreme Ereignisse entwickelt.

Letztlich wurden die Kosten und Vorteile des Klimawandels in der Schweiz evaluiert; auch Einschränkungen und Anpassungen der nationalen Klimapolitik wurden thematisiert.

  • Finanzierung

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    ​Der SNF hat dem NFS rund 26 Millionen CHF über die 12 Jahre zugesprochen. Wie aus der Tabelle unten hervorgeht, waren dies lediglich rund 20% der Gesamtmittel, die der NFS aufgewendet hat. Die restlichen Finanzmittel stammen hauptsächlich aus Dritt- und Eigenbeiträgen der beteiligten Forschungsgruppen.

    Finanzierung 2001 - 2013

    Finanzquelle (CHF)

    2001-2004

    2005-2008

    2009-2012

    2001-2013

    %

    SNF-Beitrag

    10'741'096

    9'984'952

    5'862'899

    26'588'947

    19,3

    Eigenleistung der Universität Bern

    4'320'430

    3'308'834

    1'337'935

    8'967'199

    6,5

    Gelder der beteiligten Forschungsgruppen

    16'133'017

    19'643'937

    18'508'165

    54'285'119

    39,4

    Drittmittelfinanzierung

    32'611'133

    14'233'950

    1'068'974

    47'914'057

    34,8

    Total

    63'805'676

    47'171'673

    26'777'973

    137'755'322

    100,0

  • Internationale Stellung der Schweizer Forschung

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    Der Forschungsplatz Schweiz und insbesondere die Klimaforschung in Bern und Zürich haben international stark an Profil und Sichtbarkeit gewonnen. Im Rahmen des NFS Klima entstand medienwirksame Forschung über das Klima und seine Auswirkungen. Forschende des NFS haben wichtige wissenschaftliche Beiträge geleistet. Rund 800 wissenschaftliche Artikel sind in internationalen Zeitschriften mit Peer-Review-Verfahren erschienen.

    Einzelne NFS-Beteiligte leisteten wesentliche Beiträge zum IPCC-Report und stellten so das Wissen und die Resultate aus dem NFS den Entscheidungsträgern auf nationaler und internationaler Ebene zur Verfügung. Die Forschenden im NFS beteiligten sich zudem mit rund 60 Projekten sehr aktiv an EU-Programmen. Dazu kamen etwa 130 Kooperationen mit Forschungsinstituten im Ausland, hauptsächlich in Europa und Nordamerika.

    Publikationen

    Typ

    Anzahl

    Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften (mit Peer Review)

    795

    Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften (ohne Peer Review)

    256

    Artikel in Sammelbänden

    -

    Bücher

    161

    Berichte

    129

    Total

    1341

  • Strukturelle Entwicklung - Ausblick auf das Forschungsfeld

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    Der NFS Klima hat einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung und Vernetzung der Klimaforschung in der Schweiz geleistet. Sowohl die Universität Bern als auch die ETH Zürich haben Klimaforschungszentren eröffnet: das Oeschger Centre for Climate Change Research (OCCR) und das Center for Climate Systems Modeling (C2SM).

    Diese zwei Zentren werden dazu beitragen, dass weiterhin auf hohem internationalen Niveau Klimaforschung betrieben werden kann. Der NFS hat letztlich auch zu einem Generationenwechsel in der Forschung sowohl an der Universität Bern als auch an der ETH Zürich geführt, wo auch dank dem NFS vielversprechende Nachwuchs-forschende rekrutiert werden konnten.

    Das vom NFS aufgebaute Netzwerk (siehe Tabelle unten) konnte leider über die Laufdauer des NFS hinaus nicht verselbständigt werden.

    Strukturmassnahmen

    Anzahl geschaffene Professuren

    2 neue Professuren3 neue Assistenzprofessuren (tenure track)6 Neubesetzungen, wovon nur 4 Personen aus dem NFS Klima betroffen waren (z.B. ein pensionierter Professor wird von einem Professor ersetzt, der im NFS tätig ist)

    Junior Group Leaders (beteiligte Nachwuchsforschende)

    NFS Klima verfügte über keine Junior Group Leaders

    Infrastrukturen / Plattformen

    NFS Klima hat nicht in Forschungsinfrastrukturen investiert

    NFS-Netzwerk

    Universität Bern: Geographisches Institut, Klima- und Umweltphysik, Institut für Pflanzenwissenschaften, Departement Volkswirtschaftslehre, World Trade Institute, Historisches Institut;ETH Zürich: Institute for Atmospheric and Climate Science, Institut für Agrarwissenschaften, Institute of Terrestrial Ecosystems;WSL und PSI; Agroscope Reckenholz-Tännikon, MeteoSchweiz, EPFL, Laboratoire REME, Swiss RE und BAFU (Bundesamt für Umwelt)

  • Transfer von Wissen und Technologien in Wirtschaft und Gesellschaft

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    ​​​​​Der NFS war beim Wissens- und Technologietransfer sehr erfolgreich: Forschende des NFS haben mehr als 1500 Vorträge gehalten, und es gab massgeschneiderte Workshops für Journalisten sowie grössere Projekte wie Ausstellungen, von den informativen iPhone Apps wie dem "Jungfrau Klima Guide" ganz zu schweigen. Auch wurde ein neuer Katalog der Swiss Climate Change Scenarios (CH2011) produziert und Forschenden, Interessenvertretern und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

    Zudem hat der NFS Klima auch erfolgreich mit dem privaten und dem öffentlichen Sektor sowie mit anderen Teilnehmern (BAFU, Swiss Re) zusammen gearbeitet. Agroscope (ART) hat einen engen Kontakt gepflegt mit Teilnehmergruppen aus der Landwirtschaft, Akteuren aus der Praxis, Multiplikatoren, Entscheidungsträgern und Vertretern von kantonalen und eidgenössischen Verwaltungen. Zu den wichtigsten Resultaten des NFS gehören (1) eine Neubewertung von Kulturen als Funktion der klimatischen Veränderungsbedingungen in der Schweiz, (2) eine Analyse des Risikos von Trockenheit und des Bewässerungsbedarfs sowie (3) Forschungen zur optimalen Planung der neuen Instrumente zur Absicherung der Landwirtschaft gegen klimatische Risiken.

    Schliesslich hat MeteoSchweiz neue Applikationen und Wahrscheinlichkeitsmethoden für meteorologische Vorhersagen und klimatische Projektionen entwickelt. Sie kommen nun bei den Wettervorhersagen und beim klimatischen Risikomanagement zum Einsatz.

    Da bedingt durch das Thema nur sehr beschränkt Technologietransfer stattfinden konnte, sind keine Start-up-Firmen, KTI-Projekte, oder Patente / Lizenzen entstanden.

    Wissens- und Technologietransfer

    Typ

    Anzahl

    Eingereichte Patente

    -

    Lizenzen

    -

    Start-up-Firmen

    -

    Prototypen, Demonstratoren

    2

    Prozesse, Produkte

    5

    KTI-Projekte

    -

    22 Prozent der Doktoranden und Postdoktoranden fanden nach ihrem Abschluss Stellen im privaten- oder öffentlichen Sektor. Diese Nachwuchsforschenden sind entscheidend für den Wissenstransfer zwischen dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft.

  • Nachwuchsförderung und Förderung der Frauen in der Wissenschaft

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    Der NFS Klima hat sowohl auf der strukturellen Ebene wie auch bei der akademischen Ausbildung von angehenden Forschenden starke Impulse gesetzt. Er hat eine "Summer School"-Serie mit internationalem Format gegründet. Zudem wurden neue Formen der Ausbildung sowie Workshops für junge Forschende (z.B. die "Young Researchers Meetings") erfolgreich umgesetzt. Zwei koordinierte Masterprogramme zum Thema Klima und zu den atmosphärischen Wissenschaften sind gegenwärtig an der Universität Bern und der ETH Zurich im Gange. Die Universität Bern führt eine "Graduate School of Climate Sciences", welches auch ein Doktorandenprogramm beherbergt. Alles in Allem hat der NFS 146 Doktorandinnen und Doktoranden (wovon 96 ihre Doktorarbeit im Februar 2014 abgeschlossen hatten) und 115 Postdocs ausgebildet.