Viele Ideen für Coronavirenforschung
Innerhalb von 20 Tagen haben Forschende 284 Gesuche bei der Sonderausschreibung eingereicht. Die meisten Projekte sind biomedizinisch, 80 stammen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Forschende arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, um die Covid-19-Pandemie zu bewältigen. Die Sonderausschreibung Coronaviren des SNF ist entsprechend auf hohes Interesse gestossen: Insgesamt 284 Fördergesuche wurden eingereicht. Davon befassen sich 96 mit Viren und Infektionen, 35 mit der Immunantwort des Menschen, 40 mit der Verbreitung der Krankheit in der Bevölkerung. 19 untersuchen die Kommunikation und 60 die psychologischen, sozialen, legalen und ökonomischen Konsequenzen der Krise. In 34 Projekten sollen Impfstoffe oder neue Heilmittel erforscht werden. Die vom SNF finanzierte Projekte stossen die spätere industrielle Entwicklung von Wirkstoffen an.
Die Forschenden konnten zwischen 50'000 und 300'000 Franken beantragen. Grössere Beiträge sind möglich, wenn dies gut begründet wurde. Insgesamt stehen für die Sonderausschreibung voraussichtlich zehn Millionen Franken zur Verfügung. Die Gesuche werden nun von internationalen Expertinnen und Experten gemäss der wissenschaftlichen Qualität, der Qualifikation der Antragstellenden und der Machbarkeit bewertet. Es wird zudem geprüft, ob sie den in der Ausschreibung formulierten prioritären Forschungsbereichen entsprechen, die vom Krankheitsverlauf über Präventionsmassnahmen bis zu ethischen und gesellschaftlichen Fragen reichen.
Der SNF strebt an, die Forschenden bis Mitte Mai 2020 über den Entscheid zu informieren, mit dem Ziel, dass die Forschungsprojekte bereits im Juni 2020 starten können. Da dies die erste Sonderausschreibung des SNF ist, betritt der SNF in einigen Prozessen Neuland. Ob sich das Förderungsinstrument als wirkungsvoll erweist, wird der SNF zu einem späteren Zeitpunkt auswerten.