Matthias Egger zum neuen Präsidenten des Nationalen Forschungsrats des SNF gewählt
2017 übernimmt Matthias Egger, Epidemiologe von internationalem Ruf, das Präsidium des Nationalen Forschungsrats des SNF.
Am 23. September 2016 wurde er durch den Stiftungsratsausschuss des SNF für die Amtsperiode 2017-2020 zum Präsidenten des Forschungsrats gewählt. Der 59-jährige Berner Professor und Public-Health-Spezialist tritt die Nachfolge von Martin Vetterli an, der seinerseits im nächsten Jahr das Präsidium der EPFL übernimmt. Matthias Egger leitet das Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern seit vierzehn Jahren.
Guter Kenner der Forschungspolitik
Matthias Egger ist ein ausgewiesener Kenner der schweizerischen Hochschul- und Forschungspolitik; seine interdisziplinäre und internationale Forschungsarbeit und sein langjähriges Interesse für die Forschungspolitik "sind für ihn eine sehr gute Vorbereitung auf die Herausforderungen, die der SNF in den nächsten Jahren zu meistern hat", so Gabriele Gendotti, Präsident des Stiftungsrats des SNF.
Matthias Egger wurde 2002 als Professor für Epidemiologie und Sozialmedizin an die Universität Bern berufen. In den Jahren 1985 bis 2002 durchlief er einen Grossteil seiner Karriere in Forschung und Lehre in Grossbritannien (London und Bristol). Als Mitglied des Nationalen Forschungsrats seit 2010 und vom SNF unterstützter Forscher am ISPM in den Jahren 1994 bis 1997 ist er sehr gut mit dem SNF und dessen Aufgaben vertraut.
Renommierter Forscher
Matthias Egger gehört verschiedenen internationalen Fakultäten und wissenschaftlichen Ausschüssen aus seinem Fachgebiet an; sowohl in der Schweiz als auch im Ausland wurde er mehrfach für seine Forschungsarbeiten ausgezeichnet. Seine wissenschaftlichen Artikel finden in weiten Kreisen Beachtung: Auf dem Gebiet der Epidemiologie gehört er zu den weltweit meistzitierten Autorinnen und Autoren.
In der Schweiz war Matthias Egger einer der ersten, der die Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Epidemiologie und der Sozialmedizin kombiniert zur Bekämpfung des HI-Virus nutzte; seine Prognosemodelle zur Ausbreitung von Aids sind sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern zum Massstab geworden. Zu seinen Forschungsthemen gehören ferner die Viruserkrankungen Ebola und Tuberkulose.
Auswirkungen der Grundlagenforschung
"Ich freue mich, in Zukunft noch stärker zur Bewältigung der wichtigen Aufgaben des SNF beitragen zu können", hält Matthias Egger zu seiner Wahl fest. Heute sei es wichtiger denn je, "die enormen kurz- und langfristigen Auswirkungen der Grundlagenforschung in der Schweiz auf die Qualität von Ausbildung und Innovation hervorzuheben und zu unterstreichen, welchen Stellenwert sie bei uns für eine gesunde Volkswirtschaft und die Gesellschaft hat." Matthias Egger wird die Leitung des ISPM abgeben, jedoch weiterhin in seinen Forschungsgebieten aktiv bleiben.
Der Nationale Forschungsrat hat rund 100 Mitglieder. Jährlich beurteilt er mehrere Tausend dem SNF unterbreitete Gesuche und entscheidet über deren Unterstützung. Er setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen, die mehrheitlich an schweizerischen Hochschulen tätig sind. Der Forschungsrat ist in vier Abteilungen gegliedert: Geistes- und Sozialwissenschaften, Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften, Biologie und Medizin sowie Programme.
Als unabhängige privatrechtliche Stiftung fördert der SNF im Auftrag des Bundes die Grundlagenforschung in allen wissenschaftlichen Disziplinen, von Geschichte über Medizin bis zu den Ingenieurwissenschaften. Er unterstützt jährlich über 3200 Projekte mit rund 14'800 beteiligten Forschenden. Er ist damit die wichtigste Schweizer Institution zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.