Open Access: Aktualisierte nationale Strategie will weitere Verbesserungen für die Forschenden

Security concept: blue opened padlock on digital background
© Adobe Stock | Maksim Kabakou

Die seit 2017 geltende Open-Access-Strategie für die Schweiz läuft 2024 aus. Swissuniversities und der SNF haben die Strategie nun aktualisiert, um den freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen gemeinsam und nachhaltig voranzutreiben.

Mit öffentlichen Mitteln finanzierte Forschungsergebnisse sind ein öffentliches Gut. Alle Interessierten müssen sie uneingeschränkt einsehen und nutzen können. Dieses Prinzip lag schon der 2017 von swissuniversities und dem SNF erarbeiteten nationalen Open-Access-Strategie zugrunde. Nach sieben Jahren läuft sie nun aus. «Wir sind überzeugt, dass die Strategie ein wichtiges Werkzeug dafür war, den freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen voranzutreiben, und dass es auch weiterhin eine solche braucht», sagt Matthias Egger, Präsident des Forschungsrats des SNF.

Eine Begleitgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von swissuniversities, des ETH-Bereichs, der Akademien der Wissenschaften und des SNF, hat die Arbeit zur Aktualisierung der Strategie im Jahr 2023 begonnen. Nun wurde die Revision erfolgreich abgeschlossen.

Stand von Open Access in der Schweiz

Die Schweizer Hochschulen wie auch der SNF haben sich das ambitionierte Ziel gesetzt, dass 100 Prozent der aus öffentlicher Förderung hervorgehenden Publikationen frei verfügbar sein sollen. Für den SNF wurde für das Jahr 2021 ein Wert von 77 Prozent gemessen, gegenüber 48 Prozent im Zeitraum 2014-2018. Auch national verzeichnet der Swiss Open Access Monitor eine positive Entwicklung. Daran zeigt sich klar, dass der freie Zugang zum Standard geworden ist.

Für die Aktualisierung der Strategie bestanden einige Herausforderungen. Unter anderem ist die Publikationslandschaft seit 2017 komplexer geworden, die Kosten sind gestiegen und alternative Publikationsformen spielen eine wachsende Rolle.

Kernpunkte der aktualisierten Strategie

Zentrales Element der Strategie ist ihre Vision: Digitale Publikationen sind dann Open Access (OA), wenn sie sofort und ohne Sperrfrist, mit einer offenen Lizenz und in einem maschinenlesbaren Format verfügbar sind. Das ist weiterhin auf verschiedenen Wegen möglich: per Publikationen in einer reinen OA-Zeitschrift, als OA-Buch oder OA-Sammelbandbeitrag (Gold, Diamant), per Archivierung des finalen Manuskripts in einem Repositorium (Grün) oder auch, wenn ein Lesen & Publizieren-Vertrag Artikel in einer Hybrid-Zeitschrift sofort frei zugänglich werden lässt.

Unter anderem fokussieren die Ziele der aktualisierten Open-Access-Strategie darauf, die Rahmenbedingungen für die Forschenden in der Schweiz weiter zu verbessern. «Als Institutionen wollen wir dafür sorgen, dass den Forschenden die nötigen Infrastrukturen und Dienstleistungen zur Verfügung stehen, damit sie möglichst ohne Mehraufwand in Open Access publizieren können», betont Matthias Egger. «Sie sollen das uneingeschränkte Recht haben, ihre Inhalte frei zugänglich zu machen.»

Letztlich müssen auch die Evaluationsverfahren in der Forschungsförderung und in den Hochschulen zu einer diversen Publikationslandschaft beitragen und es den Forschenden erlauben, sich zum Beispiel für alternative Publikationsformen zu entscheiden. Ganz im Sinne des Mottos, Open Access zu den Forschenden zu bringen und nicht nur die Forschenden zu Open Access.