Jahresbericht 2023
1800 neue Forschungsprojekte und 347 Auslandstipendien
In Wettbewerbsverfahren wählt der SNF die besten und innovativsten Projekte aus und finanziert sie. Damit trägt er massgeblich zur hohen Qualität des Forschungsplatzes Schweiz bei. Im Jahr 2023 bewilligten wir Fördermittel für rund 1800 neue Forschungsprojekte. Ausserdem beschlossen wir die Finanzierung von 347 Auslandstipendien.
Insgesamt investierte der SNF 961 Millionen Franken in seiner regulären Forschungsförderung. Weitere 235 Millionen setzte er für ausserordentliche Übergangsmassnahmen ein, weil die Schweiz nach wie vor nicht an das EU-Förderprogramm Horizon Europe assoziiert war.
Erfahren Sie mehr über unsere Tätigkeit im Jahr 2023:
Vorwort der SNF-Leitung
Die Zukunft gestalten
Prognosen sind schwierig – vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Wenn wir diesem bekannten Ausspruch zu viel Wichtigkeit geben, besteht die Gefahr, dass wir das Vorausdenken und die Vorbereitung vernachlässigen. Es ist natürlich sinnvoll zu analysieren, wie sich die immer schnelleren Veränderungen in den nächsten Jahren auf die Forschung und ihre Förderung auswirken. Damit der SNF bereit sein wird.
Künstliche Intelligenz, die Überprüfbarkeit von Ergebnissen, mögliche Fehlentwicklungen bei ihren Anwendungen, klimatische oder geopolitische Probleme, Interdisziplinarität, Budgetdruck, Interessenkonflikte ... Die Liste der Herausforderungen ist nicht nur lang, sondern sie verändert sich auch ständig und wird umfassender. Wie können wir uns dafür wappnen? Indem wir noch agiler werden und die Kompetenzen, die Aufmerksamkeit und die Zeitressourcen ausbauen, die wir diesen Herausforderungen widmen.
Deshalb ist unser Reorganisationsprojekt G02024 (Governance and Organisation 2024) so wichtig. Auf der Grundlage der neuen Statuten, die der Bundesrat im Juni 2023 verabschiedet hat, können wir eine neue Organisationsstruktur schaffen: Der Forschungsrat erhält mehr strategische Kompetenzen, der Stiftungsrat ist schlanker und agiler, und die Partner des SNF haben mit der Delegiertenversammlung ein neues Organ, um sich stärker an den Debatten über die bestmögliche Forschungsförderung zu beteiligen.
Wissenschaftliche Forschung hat an und für sich viel mit Vorausdenken und Vorbereitung zu tun. Obwohl sie sich bekannter Probleme annimmt, bilden ihre Ergebnisse oft die Basis für den Umgang mit unvorhergesehenen Krisen. Deshalb ist es eine Investition in die Zukunft, wenn wir in dieser von Krisen geprägten Zeit die Arbeit von Forschenden unterstützen – unabhängig von ihren Themen und Disziplinen. Sie tragen zum Aufbau eines soliden Fundaments aus Wissen und Fähigkeiten bei, um bekannten und unbekannten Gefahren zu begegnen.
Als Förderorganisation ist es dem SNF gleichzeitig ein grosses Anliegen, gute Bedingungen für die Menschen zu schaffen, die in der Wissenschaft tätig sind. Unablässig setzen wir uns im Rahmen der finanziellen Mittel und der uns vom Bund zugewiesenen Aufgaben dafür ein. Um die Forschung der Zukunft zu gestalten, werden wir zudem noch enger mit unseren Partnern und der Politik zusammenarbeiten.
Der finanzielle Druck der öffentlichen Hand macht vor der Wissenschaft nicht halt. Immer mehr ausgezeichnete und wichtige Projekte können vom SNF nicht finanziert werden, und die Budgetprognosen für den Bereich Bildung, Forschung und Innovation sind beunruhigend.
Dabei wird die Forschung der Zukunft mehr denn je eine wichtige Grundlage sein, um Unternehmen, Güter und Dienstleistungen zu schaffen, die zentral für eine florierende Wirtschaft sind. Diese wiederum trägt entscheidend zum Wohlstand und Frieden in der Schweiz bei. Der grosse Visionär Abraham Lincoln, dem die Geschichte in so vielerlei Hinsicht Recht gegeben hat, fasste es so zusammen: «Der zuverlässigste Weg, die Zukunft vorherzusagen, besteht darin, sie zu gestalten.» Gestalten wir also die Zukunft, anstatt sie über uns ergehen zu lassen.
Jürg Stahl
Präsident des StiftungsratsMatthias Egger
Präsident des ForschungsratsAngelika Kalt
DirektorinKennzahlen zur Forschungsförderung
Neu bewilligte Mittel 2023
Im Jahr 2023 bewilligte der SNF 961 Millionen Franken für neue Projekte, Auslandstipendien und Publikationen (ohne Open-Access-Zeitschriftenartikel) seiner regulären Förderinstrumente. Davon vergaben wir 579 Millionen Franken für die Projektförderung, bei der erfahrene Forschende ihre eigenen Ideen realisieren. 198 Millionen bewilligten wir für die Arbeit von Forschungsgruppen in Programmen und 138 Millionen für Nachwuchsforschende in den Instrumenten der Karriereförderung.
Auch 2023 war die Schweiz nicht an Horizon Europe assoziiert, das EU-Programm für Forschung und Innovation. Deshalb führte der SNF im Auftrag des Bundes die Übergangsmassnahmen für Schweizer Nachwuchsforschende und etablierte Forschende weiter. Insgesamt bewilligte er dafür 235 Millionen Franken. Darin enthalten war wiederum das Budget des Förderinstruments Eccellenza.
Wir evaluierten im vergangenen Jahr 8202 Gesuche um Finanzierung und bewilligten 2906. Mit dem Grossteil des Geldes förderten wir rund 1800 Forschungsprojekte in der Schweiz. Ausserdem setzten wir 41 Millionen Franken für 347 Stipendien ein, die Nachwuchsforschenden Aufenthalte im Ausland ermöglichen. Mit weiteren Beiträgen unterstützten wir Massnahmen des Instruments Scientific Exchanges sowie Open-Access-Publikationen (Bücher und Buchkapitel). Zusätzlich zu den 2906 bewilligten Gesuchen finanzierten wir über das Portal unseres Partners ChronosHub rund 1500 Open-Access-Zeitschriftenartikel, mit 4 Millionen Franken.
2023 gingen 35% der neu zugesprochenen Mittel in die Lebenswissenschaften, 32% in das Fachgebiet Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften und 26% in die Geistes- und Sozialwissenschaften. 7% setzten wir für die interdisziplinären Projekte des Programms Sinergia ein. Dies waren die letzten Zusprachen im Rahmen von Sinergia. Wir haben das Programm nun in die Projektförderung integriert, um die interdisziplinäre und kollaborative Forschung in unserem grössten Förderinstrument zu bündeln.
709 Millionen Franken bewilligte der SNF für Gesuche der Universitäten, 335 Millionen für die Institutionen des ETH-Bereichs und 79 Millionen für die Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen. Die Zusatzbeiträge und ergänzenden Massnahmen beliefen sich im letzten Jahr auf 16 Millionen Franken. Diese richten wir zum Beispiel an Forschende aus, die Kinder betreuen.
Die im Jahr 2023 neu bewilligten Mittel haben einen Overhead von etwa 130 Millionen Franken zur Folge, den wir den Hochschulen für die Abgeltung indirekter Forschungskosten überweisen.
Laufende Projekte 2023
Ende 2023 waren 5697 von uns geförderte Projekte im Gang. Daran waren 21’106 Forschende von Hochschulen und anderen Institutionen beteiligt, davon 39,7% Frauen. Die meisten Projekte dauern mehrere Jahre. Der Anteil an Forscherinnen, die ein Projekt leiten, betrug 32,9%. Dies entspricht einer Zunahme von 1,2 Prozentpunkten gegenüber dem Jahr 2022.
Detaillierte interaktive Kennzahlen zum Jahr 2023 sowie die Kennzahlen der Vorjahre befinden sich auf dem Datenportal unter data.snf.ch.
Einblick in die Tätigkeit
Die Forschung und ihr Umfeld entwickeln sich ständig weiter. Der SNF will Veränderungen gemäss seiner Strategie frühzeitig aufgreifen und mitgestalten, gemeinsam mit den Partnern aus Bildung, Forschung und Innovation. Deshalb haben wir auch im Jahr 2023 neben der Evaluation der Gesuche und der Finanzierung der Projekte eine Fülle anderer Arbeiten ausgeführt. Wir haben Impulse für eine vielfältige Forschung gegeben, die nationale und internationale Vernetzung verstärkt und der Forschung mehr Präsenz in der Öffentlichkeit verschafft. Nachfolgend eine Auswahl unserer Aktivitäten im Jahresverlauf:
Organe
Stiftungsrat
Als oberstes Organ sorgt der Stiftungsrat für die Wahrung des Stiftungszwecks. Er übt die Oberaufsicht über die Tätigkeit der Organe aus. Auf Vorschlag des Nationalen Forschungsrats verabschiedet er die Grundlagen der Förderpolitik des SNF, namentlich das Mehrjahresprogramm. Der Stiftungsrat ist zuständig für die Genehmigung von Rechnung und Jahresbericht.
42 Milizmitglieder, 45% Frauen, 55% Männer
Präsident
Jürg Stahl
Vizepräsidentin
Prof. Maria Schönbächler, Vertreterin SCNAT
Vertreter/innen der wissenschaftlichen Organisationen
Kantonale Universitäten > Basel: Prof. Torsten Schwede. Bern: Prof. Daniel Candinas. Freiburg: Prof. Katharina Fromm. Genf: Prof. Dominique Soldati-Favre. Lausanne: Prof. Franciska Krings. Luzern: Prof. Gisela Michel. Neuenburg: Prof. Etienne Piguet. St. Gallen: Prof. Thomas Markus Zellweger. Tessin: Prof. Benedetto Lepori. Zürich: Prof. Stefanie Walter.
Eidgenössische Technische Hochschulen > Lausanne: Prof. Harald Brune. Zürich: Prof. Sabine Werner.
Fachhochschulen/Pädagogische Hochschulen > Prof. Horst Biedermann (PHSG), Prof. Maria Caiata Zufferey (HES SUPSI), Prof. Jürg Kessler (FHGR), Prof. Isabelle Mili (IUFE Genf), Dr. Christine Pirinoli (HES-SO), Prof. Jean-Marc Piveteau (ZHAW), Prof. Falko Schlottig (FHNW), Prof. Sebastian Wörwag (BFH).
Akademien > Akademien der Wissenschaften Schweiz: Prof. Antonio Loprieno. SAGW: Prof. Claudine Burton-Jeangros. SAMW: Prof. Georges Thalmann. SATW: Prof. Konstantinos Boulouchos. SCNAT: Prof. Maria Schönbächler, Prof. Marcel Tanner.
Vom Bundesrat ernannte Mitglieder
Prof. Cesla Amarelle, Dr. Gregor Haefliger (SBFI, bis 4.5.2023), Dr. Laetitia Philippe (SBFI, ab 16.10.2023), Dr. René Imhof (F. Hoffmann-La Roche AG), Monika Knill (Kt. TG, Departement für Erziehung und Kultur), Dr. Anja Isabella König (Novartis Venture Funds), Ulrich Jakob Looser (BLR&Partners AG), Jürg Stahl (Swiss Olympic), Natascha Wey (VPOD).
Kooptierte Mitglieder
Dr. Rachel Démolis (Actionuni), Dr. Christophe Dessimoz (SIB), Prof. Denis Duboule (Uni Genf und EPFL, freie Kooptation), Prof. Michael Hengartner (ETH-Rat), Dr. Erna Karrer-Rüedi (Eos Entrepreneurs Foundation), Dr. Thierry Strässle (ETH-Bereich), Dr. Pascale Vonmont (Gebert-Rüf Stiftung, freie Kooptation), Dr. Stefanie Wyssenbach (swissuniversities).
Ausschuss des Stiftungsrats
Der Ausschuss bereitet die Geschäfte des Stiftungsrats vor und übt die unmittelbare Aufsicht über die Tätigkeit des Nationalen Forschungsrats und der Geschäftsstelle aus. Er wählt die Mitglieder des Forschungsrats und – gemeinsam mit dessen Präsident – die Leitung der Geschäftsstelle. Die Leistungsvereinbarung mit dem Bund sowie neue Förderinstrumente werden vom Ausschuss genehmigt.
15 Milizmitglieder, 53% Frauen, 47% Männer
Jürg Stahl (Präsident); Prof. Maria Schönbächler (Vizepräsidentin); Mitglieder: Prof. Horst Biedermann, Prof. Harald Brune, Prof. Daniel Candinas, Prof. Denis Duboule, Prof. Katharina Fromm, Dr. Gregor Haefliger (bis 4.5.2023), Dr. Laetitia Philippe (ab 16.10.2023), Dr. Anja Isabella König, Prof. Franciska Krings, Prof. Jean-Marc Piveteau, Prof. Torsten Schwede, Prof. Dominique Soldati-Favre, Prof. Stefanie Walter, Prof. Sabine Werner.
Interne Revision
T+R AG, Gümligen BE.
Compliance-Ausschuss
Prof. Franciska Krings (Präsidentin); Prof. em. Walter Reith, Prof. Dominik Hangartner, Dr. Rita Pikó, Ingrid Petersson.
Nationaler Forschungsrat
Der Nationale Forschungsrat ist das wissenschaftliche Organ. Er ist für die Evaluation der Forschungsgesuche und die Förderentscheide zuständig. Das achtköpfige Präsidium leitet den Forschungsrat und sichert die Qualität der Förderentscheide. Es berät wissenschaftspolitische Fragestellungen und entwickelt die Förderpolitik des SNF.
92 Milizmitglieder, 38% Frauen, 62% Männer
Präsident
Prof. Matthias Egger
Präsidium > Prof. Matthias Egger. Präsidentin Abteilung I: Prof. Laura Bernardi, stellvertretende Präsidentin des FR. Präsident Abteilung II: Dr. Bernd Gotsmann. Präsident Abteilung III: Prof. Matthias Peter. Präsident Abteilung IV: Prof. Dimos Poulikakos. Präsident:in Fachausschuss Karrieren: Prof. Gabriele Rippl (bis 30.6.2023), Prof. Stuart Lane (ab 1.7.2023). Präsidentin Fachausschuss Internationale Zusammenarbeit: Prof. Anna Fontcuberta i Morral. Präsident Fachausschuss Interdisziplinäre Forschung: Prof. Andreas Mayer.
Abteilung I: Geistes- und Sozialwissenschaften > Prof. Laura Bernardi (Präsidentin); Prof. Peter Auer (Vizepräsident); Prof. Roberto Caldara, Prof. Véronique Dasen, Prof. Paulo de Assis, Prof. Julia Eckert, Prof. Christiana Fountoulakis, Prof. Julia Gelshorn, Prof. Daniel Gredig, Prof. Madeleine Herren-Oesch, Prof. Ben Jann, Prof. Wassilis Kassis, Prof. Thomas Keil, Prof. Simona Pekarek Doehler, Prof. Gabriele Rippl, Prof. Dominic Rohner, Prof. Frank Schimmelfennig, Prof. Konrad Schmid, Prof. Martin Spann, Prof. Danièle Tosato-Rigo, Prof. Birgit Watzke, Prof. Markus Wild (bis 31.12.2023).
Abteilung II: Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften > Dr. Bernd Gotsmann (Präsident); Prof. Donna Testerman (Vizepräsidentin); Prof. Rémi Abgrall, Prof. Natalie Banerji, Prof. Jeffrey Bode, Dr. Marc Bohner, Prof. Joachim Buhmann, Prof. Philippe Cudré-Mauroux, Prof. Manfred Fiebig, Prof. Karl Gademann, Prof. Fabrizio Grandoni, Prof. Ravit Helled, Prof. Anne-Marie Kermarrec, Prof. Frédéric Merkt (bis 30.9.2023), Prof. Jean-François Molinari, Prof. Daniela Rubatto, Prof. Bettina Schaefli, Prof. Stefan Schmalholz, Prof. Olivier Schneider, Prof. Adrian Signer, Prof. Vera Slaveykova-Startcheva, Prof. Thomas Südmeyer.
Abteilung III: Biologie und Medizin > Prof. Matthias Peter (Präsident); Prof. Claudia Kühni (Vizepräsidentin); Prof. Anne Angelillo-Scherrer, Prof. Mohamed Bentires-Alj, Prof. Melanie Blokesch, Prof. Kirsten Bomblies, Prof. Mirjam Christ-Crain, Prof. Roberto Coppari, Prof. Bart Deplancke, Prof. Dominique De Quervain, Prof. Olivier Devuyst, Prof. Laurent Excoffier, Prof. Thomas Flatt, Prof. Michel Gilliet, Prof. Monica Gotta, Prof. Fritjof Helmchen, Prof. Christoph Hess, Prof. Anthony Holtmaat, Prof. Brenda Renata Kwak, Prof. Kaspar Locher, Prof. Oliver Mühlemann, Prof. Adrian Franz Ochsenbein, Prof. John Richard Pannell, Prof. Carlo Rivolta, Prof. Federica Sallusto, Prof. Peter Scheiffele, Prof. Isabelle Schmitt-Opitz, Prof. Margitta Seeck, Prof. Matthias Stuber, Prof. Verdon Taylor.
Abteilung IV: Programme > Prof. Dimos Poulikakos (Präsident); Prof. Nikola Biller-Andorno (Vizepräsidentin, bis 31.12.2023); Prof. Anastasia Ailamaki, Prof. Uschi Backes-Gellner, Prof. Manfred Max Bergman, Prof. Dominik Brühwiler, Prof. Annalisa Buffa, Prof. Mira Burri, Prof. Eleni Chatzi, Prof. Anna Fontcuberta i Morral, Prof. Gudela Grote, Prof. Chinwe Ifejika Speranza, Prof. Denis Jabaudon, Prof. Stuart Lane, Prof. Martin Lengwiler, Prof. Andreas Mayer, Prof. Bert Müller, Prof. Henning Müller, Prof. Nicolas Rodondi, Prof. Rainer Wallny.
Fachausschuss Karrieren > Prof. Gabriele Rippl (Präsidentin bis 30.6.2023, Vizepräsidentin ab 1.7.2023); Prof. Stuart Lane (Vizepräsident bis 30.6.2023, Präsident ab 1.7.2023); Prof. Anne Angelillo-Scherrer, Prof. Julia Gelshorn, Prof. Monica Gotta, Prof. Ben Jann, Prof. Christian Matter, Prof. Federica Sallusto (bis 31.12.2023), Prof. Jess Snedeker, Prof. Donna Testerman.
Fachausschuss Internationale Zusammenarbeit > Prof. Anna Fontcuberta i Morral (Präsidentin); Prof. Madeleine Herren-Oesch (Vizepräsidentin); Prof. Manfred Max Bergman, Prof. Véronique Dasen, Prof. Michel Gilliet (bis 30.4.2023), Prof. Brenda Renata Kwak, Prof. Carlo Rivolta (ab 1.5.2023), Prof. Daniela Rubatto, Prof. Thomas Südmeyer.
Fachausschuss Interdisziplinäre Forschung > Prof. Andreas Mayer (Präsident); Prof. Rainer Wallny (Vizepräsident); Prof. Roberto Caldara, Prof. Olivier Devuyst, Prof. Anthony Holtmaat, Prof. Frédéric Merkt (bis 30.9.2023), Prof. Vera Slaveykova-Startcheva, Prof. Markus Wild (ab 1.1.2023).
Gleichstellungskommission > Prof. Michèle Amacker (Präsidentin); Prof. Yvonne Benschop, Prof. Sébastien Chauvin, Prof. Michelle Cottier, Prof. Stephen Curry, Dr. Jasmine Lorenzini, Prof. Ruth Müller.
Kommission für wissenschaftliche Integrität > Prof. Nadja Capus (Präsidentin); Prof. Bart Deplancke, Prof. Olivier Devuyst, Dr. Claudia Ellenrieder (ab 1.4.2023), Milva Franceschi, Dr. Sarah Glaser, Prof. Gudela Grote, Danielle Jeanneret (bis 31.3.2023), Dr. Ladina Knapp, Sophie Kohli (ab 1.4.2023), Dr. Daniel Krämer (ab 1.6.2023), Prof. Stuart Lane, Dr. François Lavergne (ab 9.6.2023), Dr. Vanja Michel (bis 31.5.2023), Prof. Jean-François Molinari, Eva Moser (bis 31.5.2023), Dr. Margot Mütsch (ab 1.6.2023), Dr. Barbara Schellenberg (bis 31.3.2023), Dr. Amalia Sofia, Dr. Cornelia Sommer, Prof. Thomas Südmeyer, Dr. David Svarin, Prof. Danièle Tosato-Rigo.
Weitere Informationen
107 Evaluationsgremien mit rund 1180 Milizmitgliedern bereiten die Entscheide des Forschungsrats vor.
Stand: 31.12.2023
Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle unterstützt und koordiniert die Tätigkeit von Stiftungsrat und Forschungsrat. Sie ist zuständig für alle administrativen Aufgaben sowie für die nationale und internationale Vernetzung und Kommunikation des SNF. Die Durchführung der Evaluationsverfahren ist ihre Kernaufgabe.
359 Mitarbeitende (306 Vollzeitstellen), 61% Frauen, 39% Männer
Geschäftsleitung > Direktorin: Dr. Angelika Kalt. Leiterin Finanzen, Infrastruktur & Services (FIS): Céline Liechti. Leiter Informationstechnologie: Sébastien Stampfli. Leiter Forschungsförderung: Dr. Thomas Werder Schläpfer. Leiterin Entwicklung der Forschung: Dr. Laetitia Philippe (bis 30.9.2023)
Leitende der Stabsdienste > Abteilung Human Resources: Karim Errassas. Abteilung Kommunikation: Christophe Giovannini. Abteilung Strategie: Dr. Katrin Milzow. Abteilung Rechtsdienst: Dr. Kaspar Sutter. Bereich Führungsunterstützung: Dr. Anna Brandenburg.
Leitende bei Finanzen, Infrastruktur & Services > Abteilung Finanzen: Andreas Kilchenmann. Bereich Facility Management: Yves Flohimont.
Leitende bei Informationstechnologie > Bereich IT Research Funding Services: Laurence Krpoun-Meylan. Bereich IT Management & Administration Services: Dr. Frank Neidhöfer. Bereich IT Enterprise Business Services: Dr. Frank Neidhöfer. Bereich IT Client, Platform & Core Security Services: Michael Sägesser. Bereich IT-Servicedesk: Bruno Tanner. Bereich IT Information & Collaboration Services: Peter Tomasini-Monjoe.
Leitende bei Forschungsförderung > Abteilung Projekte: Dr. Simona Berardi Vilei. Abteilung Grant Management: Dr. Michael Hill. Abteilung Internationale Zusammenarbeit: Dr. Laure Ognois. Abteilung Karrieren: Dr. Marc Zbinden.
Leitende bei Entwicklung der Forschung > Abteilung Langzeit-Forschung: Dr. Jean-Luc Barras. Abteilung Thematische Forschung: Dr. Pierre Willa. Gleichstellung Forschungsförderung: Dr. Jasmine Lorenzini.
Stand: 31.12.2023
Jahresrechnung
Ausblick
In den nächsten Jahren werden wir unsere Strategie 2021-2028 weiter umsetzen, die sich an vier strategischen Prioritäten orientiert: «Wir fördern die Vielfalt der Forschung», «Wir gestalten die Zukunft der Forschung», «Wir vermitteln den Wert der Forschung» und «Wir stärken die Kompetenz des SNF». Nachfolgend die wichtigsten Aufgaben im Jahr 2024:
Die Vielfalt der Forschung fördern
In den letzten Jahren hat der SNF bei der Evaluation verschiedene Neuerungen eingeführt. 2024 wird er diese Änderungen zum Teil überprüfen, zum Beispiel den standardisierten Lebenslauf oder das vereinheitlichte Evaluationsverfahren. Zudem werden wir die Überlegungen zur Förderung der anwendungsorientierten Forschung und zur Karriereförderung an den Fachhochschulen und den Pädagogischen Hochschulen weiterführen. Dafür berücksichtigen wir auch die Ergebnisse der Evaluation des Förderinstruments Practice-to-Science.
Der SNF wird auch weiterhin Schulungen für die Mitglieder der Evaluationsgremien organisieren und entwickeln. Das Programm PRIMA Leadership wird fortgesetzt. Es ermöglicht Forscherinnen, die Beiträge im Rahmen der Förderinstrumente PRIMA, Eccellenza oder SNSF Starting Grants erhalten haben, an Workshops sowie an Netzwerk- und Coaching-Anlässen teilzunehmen.
Die Zukunft der Forschung gestalten
Im Bereich der offenen Wissenschaft wird der SNF seine Aktivitäten für den freien Zugang zu Publikationen (Open Access to Publications, OA) und Forschungsdaten (Open Research Data, ORD) fortführen. Seit Februar 2024 finanziert der SNF keine Open-Access-Artikel in Spezialausgaben mehr. Dass immer mehr Artikel in Spezialausgaben veröffentlicht werden, begünstigt Fehlentwicklungen wie die «Publish or Perish»-Kultur, die der Förderpolitik und den Werten des SNF zuwiderläuft. Im Jahr 2024 übernimmt Angelika Kalt, die Direktorin des SNF, das Präsidium des sogenannten ORD Strategy Council. Dieses Gremium hat die Aufgabe, eine gemeinsame Vision für die zukünftige ORD-Landschaft in der Schweiz zu entwickeln.
Der SNF will auch eine schnellere und breitere Anwendung von Forschungsergebnissen in allen Bereichen der Gesellschaft fördern. Dazu hat er im Jahr 2022 die Implementierungsnetzwerke lanciert und 2023 vier Projekte ausgewählt. Wenn die Pilotphase erfolgreich verläuft, wird das Programm in den nächsten Jahren fortgesetzt. 2024 wird der SNF ausserdem die Jahresversammlung des Global Research Council (GRC) in der Schweiz organisieren, zusammen mit dem Förderfonds der Elfenbeinküste, dem FONSTI. Der Global Research Council setzt sich aus den Leiterinnen und Leitern von Förderorganisationen aus der ganzen Welt zusammen. Die Organisation will den Austausch von Daten sowie die Entwicklung von guten Beispielen für eine qualitativ hochwertige Zusammenarbeit zwischen Fördereinrichtungen vorantreiben.
Wie in den vergangenen Jahren bleibt die Nachwuchsförderung für den SNF ein zentrales Thema. Vor dem Hintergrund der politischen Debatte über die Arbeitsbedingungen von jungen Forschenden haben wir die Situation analysiert und erarbeiten nun Handlungsoptionen. Ende 2023 führte das Präsidium des Forschungsrats eine Grundsatzdiskussion zur Frage, wie der SNF den Nachwuchs in seinen Karriereinstrumenten und in der Projektförderung unterstützt.
Den Wert der Forschung vermitteln
Der SNF setzt diese strategische Priorität durch Förderinstrumente wie Agora und verschiedene Massnahmen der Wissenschaftskommunikation um, zum Beispiel durch Medienmitteilungen und das Magazin Horizonte. Die öffentliche Konsultation zur BFI-Botschaft 2025-2028 hat verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Bedeutung der Grundlagenforschung und des SNF verständlich und überzeugend zu kommunizieren. Der SNF hat daher 2023 seine Bemühungen in dieser Richtung intensiviert und den Inhalt und die Ergebnisse der von ihm finanzierten Forschung systematischer analysiert. Diese Arbeiten werden 2024 fortgesetzt, und der SNF wird auch den Austausch mit politischen Akteuren verstärken.
Gemeinsam mit dem Institut für Forschung über Forschung (Research on Research Institute) trägt der SNF zudem zur internationalen Wissensbasis über Forschungsförderung bei. Ziel dieser Arbeiten ist es, Forschungsergebnisse noch besser zu nutzen sowie die Entwicklung der Förderportfolios zu unterstützen.
Die Kompetenz des SNF stärken
Damit der SNF auch künftig seine Aufgaben wirkungsvoll wahrnehmen kann, passt er mit dem Projekt GO2024 seine Organisationsstruktur an. Am 1. Januar 2024 sind die neuen Statuten des SNF in Kraft getreten, und der neu gewählte, verkleinerte Stiftungsrat hat seine Tätigkeit aufgenommen. Im Laufe des Jahres wird die Delegiertenversammlung gebildet, ein neues Organ, das die Interessen der Forschenden und der Organisationen aus der Wissenschaft vertritt. Ausserdem werden die Reglemente des Stiftungsrats und des Forschungsrats verabschiedet.
Im neuen SNF-Portal für die Forschenden werden zusätzliche Instrumente und Prozesse bereitgestellt. Das aktuelle System mySNF wird noch einige Jahre parallel dazu weiterlaufen.
Horizon Europe: auf dem Weg zu einer erneuten Assoziierung?
2023 verlängerte der SNF mehrere Übergangsmassnahmen, die nach der Nichtassoziierung der Schweiz ans Rahmenprogramm Horizon Europe initiiert worden waren. Der Bundesrat hat zudem den Entwurf des Verhandlungsmandats mit der EU verabschiedet. Falls im Jahresverlauf 2024 Verhandlungen aufgenommen werden, können Forschende in der Schweiz an der Ausschreibung ERC Advanced Grant (AdG) 2024 teilnehmen. Diese Übergangsregelung gilt für alle Ausschreibungen von Horizon Europe ab dem Programmjahr 2025, sofern bis dann ein entsprechendes Abkommen zwischen der Schweiz und der EU unterzeichnet wird. Falls die Nicht-Assoziierung bestehen bleibt, will der Bund die Übergangsmassnahmen für Forschende in der Schweiz weiterführen.
Bundesbeiträge bis 2024
Gemäss der aktuellen Mehrjahresplanung 2021-2024 erhält der SNF in diesem Zeitraum 4615 Millionen Franken vom Bund. Vorbehalten bleiben Änderungen bei den Beschlüssen des Bundes zum Jahresbudget und allfällige Zusatzbeiträge. Die Übergangs- und die ergänzenden Massnahmen für Horizon Europe sind darin nicht enthalten. Berücksichtigt sind in diesen Beiträgen die ausserordentliche Erhöhung im Jahr 2023 (50 Mio.) sowie die Beitragskürzungen für die Jahre 2023 und 2024 gegenüber der Planung 2021-2024.
In Millionen Franken
2021
2022
2023
2024
2021-2024
Projekte, Karrieren, Programme, Infrastrukturen, Wissenschaftskommunikation, Leistungserstellung
988,8
998,8
1'067,2
1'042,1
4'096,9
Indirekte Kosten der Forschungsinstitutionen (Overhead) und Zusatzaufgaben
119,0
135,1
144,1
141,4
539,9
Gesamt
1'107,8
1'133,9
1'211,2
1'183,5
4'636,4