Schutz vor Verfolgung: Der SNF unterstützt Scholars at Risk

Wissenschaftler mit Mikroskop im Labor. Sein Gesich ist halb vom Mikroskop verdeckt.

In vielen Ländern sind Forschende wegen ihrer Arbeit oder ihren Überzeugungen in ihrem Leben, ihrer Freiheit und ihrem Wohlbefinden bedroht. Neu finanziert der SNF Aufenthalte an Schweizer Hochschulen – über das Netzwerk Scholars at Risk.

Scholars at Risk (SAR) ist ein Netzwerk von rund 500 Hochschulen, das sich weltweit für die Prinzipien der akademischen Freiheit einsetzt. Es ermöglicht bedrohten Forschenden, für sich selbst und für ihre Familien einen temporären Aufenthalt an einem sicheren Ort zu beantragen. Während des Aufenthalts können sie ihre eigene akademische Arbeit fortsetzen oder sich an Forschungsaktivitäten der Gastinstitution beteiligen.

Dank der Unterstützung durch die Schweizer Sektion von Scholars at Risk konnten in den letzten Jahren Forschende aus dem Kongo, Serbien, Syrien und der Türkei ihre Arbeit in der Schweiz fortsetzen. Der Sektion gehören alle Hochschulen und weitere Akteure aus dem Wissenschaftsbereich an.

Finanzielle Unterstützung

Ab Oktober 2020 unterstützt der SNF die Arbeit des Netzwerks in der Schweiz im Rahmen seines Förderinstruments Scientific Exchanges. Der SAR-Hauptsitz in New York evaluiert die Gesuche der Forschenden und sucht nach einem geeigneten Aufenthaltsort bei einer der beteiligten Forschungsinstitutionen in über 40 Ländern. Falls eine schweizerische Institution als geeignet erachtet wird und sich bereit erklärt, einem Forschenden Zuflucht zu bieten, kann das Netzwerk dank dieser Zusammenarbeit beim SNF ein Gesuch um finanzielle Unterstützung stellen.

Dreijähriger Pilotversuch

"Der SNSF setzt sich für ein freies, vielfältiges und international offenes Wissenschaftssystem ein. Dieses ist überall dort bedroht, wo das Wohlergehen von Forschenden und ihren Familien aufgrund eingeschränkter Meinungs- und Versammlungsfreiheit ernsthaft gefährdet ist. Aus diesem Grund möchten wir mit Scholars at Risk zusammenarbeiten", sagt Marc Zbinden, Leiter der Abteilung Interdisziplinäre und Internationale Zusammenarbeit des SNF.