Forschungsinfrastrukturen

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© Aurel Märki / SNF

Der SNF präsentiert ein Modell für eine nationale strategische Planung zur koordinierten und nachhaltigen Finanzierung und Entwicklung der Forschungsinfrastrukturen in der Schweiz und lanciert damit auch eine Diskussion zum Thema.

Forschungsinfrastrukturen stellen der wissenschaftlichen Gemeinschaft Ressourcen und Leistungen für ihre Arbeit zur Verfügung. Je nach Funktion können drei Kategorien unterschieden werden: technische Grossanlagen, Dateninfrastrukturen sowie Dienstleistungs- und Koordinationsplattformen. Aufgrund der wachsenden Bedeutung von Daten und der Diskussion über den Zugang zu Forschungsdaten sind diese Infrastrukturen und insbesondere Dateninfrastrukturen wichtige Treiber für die Umsetzung der Nationalen Schweizer Strategie für Open Research Data (ORD).

Hochwertige Forschungsinfrastrukturen sind für öffentliche und private Forschungsakteure zentral. Sie spielen eine entscheidende Rolle für den Wissenserwerb, für innovative technologische Entwicklungen und für die Ausbildung von Forschenden. Zudem eröffnen sie neue Wege in der Forschung und schaffen die Grundlage für die Lösung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen.

Situation in der Schweiz

Die Schweiz verfügt als Standort von weltweit führenden Einrichtungen wie dem CERN über zahlreiche Infrastrukturen von nationaler oder lokaler Bedeutung. Häufig sind diese aus den spezifischen Bedürfnissen der jeweiligen Forschungsgemeinschaft entstanden. Die Finanzierung erfolgt durch vielfältige Akteure und ist von kurz- und mittelfristigen wissenschaftlichen und finanziellen Prioritäten der Institutionen abhängig. Damit ist sie nicht langfristig gesichert, was den Betrieb und die Entwicklung der Infrastrukturen gefährden kann.

Wie kann die Finanzierung der Infrastrukturen langfristig gesichert werden?

Der SNF schlägt vor, ein nationales Koordinationsorgan zu schaffen, in dem die Finanzierungsakteure vertreten sind und das den Auftrag hat, eine nationale strategische Planung für die Forschungsinfrastruktur in der Schweiz zu erarbeiten und damit eine kohärente und langfristige Unterstützung sicherzustellen. Wichtigstes Instrument ist dabei eine Roadmap, die als strategisches Planungsinstrument gestärkt wird und die prioritären Investitionsbereiche aufzeigt. Diese Roadmap wird demnach in Zusammenarbeit mit den Finanzierungsakteuren erstellt, regelmässig aktualisiert und basiert auf einer Bestandesaufnahme der vorhandenen Forschungsinfrastrukturen, der Evaluation der Bedürfnisse der wissenschaftlichen Gemeinschaften und einer Analyse der Infrastrukturlandschaft.

Dieser Ansatz soll einen konstruktiven Dialog zwischen den Finanzierungsakteuren anregen, die Grundlage für eine kohärente, nachhaltige Infrastrukturlandschaft schaffen und damit zu einer wettbewerbsfähigeren Forschung und Innovation in der Schweiz beitragen.