Ein Jahr Engagement für Forschende aus der Ukraine
Rasche Hilfe beschlossen, rund hundert Geflüchtete unterstützt, Zusammenarbeit mit der ukrainischen Forschungsförderin NRFU lanciert – der SNF engagiert sich seit Kriegsbeginn für Forschende aus der Ukraine. Das wird so bleiben.
Wer am Morgen des 24. Februars vor einem Jahr die Push-Meldungen auf dem Smartphone prüfte oder das Radio anschaltete, erfuhr rasch, dass aus den Befürchtungen Realität geworden war: Russland war in die Ukraine einmarschiert. Der Schweizerische Nationalfonds SNF verurteilte die Invasion von Beginn an aufs Schärfste und beschloss innert kürzester Zeit Massnahmen, um Forschende zu unterstützen, die aus der Ukraine in die Schweiz flüchteten. «Die Situation ist schlichtweg unerträglich und wir werden alles tun, um unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine zu helfen», sagte damals Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats.
Unterstützte Forschende bleiben länger
Bereits im März 2022 stellte der SNF neun Millionen Franken bereit und ermöglichte damit in Zusammenarbeit mit Scholars at Risk rund 100 Forschenden aus der Ukraine, dass sie ihre Arbeit bis ins Frühjahr 2023 an Schweizer Hochschulen fortführen konnten. Im Herbst 2022 beschloss der SNF, dass die Massnahmen für die bereits unterstützten, fast ausschliesslich weiblichen Forschenden, um ein Jahr verlängert würden. «Es war klar, dass der Krieg nicht bald zu Ende sein würde. Wir haben Verantwortung für diese Kolleginnen übernommen und wollten ihnen frühzeitig Sicherheit geben», erklärt Egger. Von diesen Verlängerungen haben mit knapp 90 Forschenden inzwischen fast alle Gebrauch gemacht.
Der SNF hat im Sommer 2022 zudem ein Abkommen mit der National Research Foundation of Ukraine (NRFU) unterzeichnet. Noch in diesem Jahr wird es eine koordinierte Ausschreibung von SNF und NRFU geben, bei der Forschende aus der Ukraine und aus der Schweiz gemeinsame Projekte einreichen können. «Wir müssen die Verbindung zum Forschungsplatz Ukraine trotz der schwierigen Umstände aufrechterhalten», ist Egger überzeugt. Der Braindrain aus dem Land sei gross. «Wir wollen etwas dagegen tun.»