Europäisches Netzwerk QuantERA: Kofinanzierung von vier Projekten
Quantenmikroskopie, Quantencomputer und Quantennetzwerke der Zukunft: 24 transnationale Projekte erhalten Fördermittel von über 27 Millionen Franken. Vier Projekte werden von Forschenden in der Schweiz mit SNF-Beiträgen geleitet.
Die Anfang 2023 lancierte QuantERA-Ausschreibung fördert die Forschung im Bereich der Quantentechnologien. Dazu gehören Quantenkommunikation und -simulationen, Quanteninformatik sowie Quantenmetrologie und -bildgebung. Insgesamt wurden 101 Gesuche (18 in der Schweiz bzw. mit Schweizer Partner) eingereicht, die Erfolgsquote lag bei 23,8 % (bzw. 22,2 %). Bei 18 der 24 bewilligten Projekte sind Forschende aus einem Land der erweiterten Europäischen Union beteiligt, vier Projekte werden von Forschenden in der Schweiz mit SNF-Beiträgen geleitet.
Vier Schweizer Beiträge zur nächsten Quantenrevolution
Am Projekt QNet wirken führende Forschende aus Deutschland, Finnland, Kroatien, Spanien und der Schweiz mit. Sie werden Konzepte und Methoden entwickeln, mit denen Quanteninformationen auch im Fall von Störungen und Dissipation verarbeitet werden können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Transport in Quantennetzwerken mit weitreichenden Wechselwirkungen.
Mit dem Projekt GeMOS werden Halbleiter-Nanostrukturen auf Germanium-Basis erforscht. Diese könnten dank ihrer Eigenschaften die Herstellung von Qubit-Systemen (ein Qubit ist die kleinste Einheit zur Speicherung von Quanteninformationen) in grossem Massstab vorantreiben. An der Zusammenarbeit sind akademische Einrichtungen und die Industrie mit Partnern aus Deutschland, der Slowakei und der Schweiz beteiligt.
Beim Projekt SiCqurTech stehen ebenfalls Qubitsysteme im Zentrum, jedoch auf der Basis von Siliciumcarbid (SiC). Das interdisziplinäre Konsortium mit Forschenden aus Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden und der Schweiz hofft, eine «gebrauchsfertige» Quantentechnologie zu entwickeln und ihr Potenzial für Quantennetzwerke nutzbar zu machen.
Durch die Kombination verschiedener Quantenverfahren soll das Projekt QM3 die medizinische Bildgebung revolutionieren. Dazu wollen Forschende aus Deutschland, Frankreich, Polen und der Schweiz ein Demonstrationsgerät entwickeln, das verschiedene Mikroskopie-Verfahren kombiniert. Dieses soll anschliessend in biomedizinischen Pilotversuchen getestet werden.
Transnationale Forschung
QuantERA ist ein Zusammenschluss von 41 Förderorganisationen aus 31 Ländern inner- und ausserhalb Europas. Seit 2016 fördert QuantERA exzellente multidisziplinäre Forschung im Bereich der Quantentechnologien. Der Zusammenschluss wird von der Europäischen Union durch das Programm Horizon 2020 unterstützt.