Projekte zu Gesundheit und Wohlergehen: 35 Gesuche bewilligt

Die erste Ausschreibung für Projekte zum Thema Gesundheit und Wohlergehen ist beendet. Insgesamt bewilligte der SNF 35 Projekte. Damit unterstützt er die praxisorientierte Forschung mit 20 Millionen Franken.

Gesundheitsthemen sind für die Schweizer Gesellschaft wichtig. Wie in seinem Mehrjahresprogramm 2021-2024 vorgesehen, lancierte der SNF deshalb eine Ausschreibung im diesem Bereich. Es handelt sich um ein befristetes Förderinstrument, das sich an Forschende an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen richtet.

Nach einer einstufigen Evaluation hat der SNF entschieden, von den 170 Gesuchen, die im Rahmen der Ausschreibung Gesundheit und Wohlergehen 2023 evaluiert wurden, 35 Projekte zu unterstützen. Insgesamt werden 20 Millionen Franken für eine Projektdauer von durchschnittlich vier Jahren vergeben.

Interdisziplinäre, praxisorientierte Gesuche

Das Ziel dieser Ausschreibung war die anwendungsorientierte Forschung zu fördern. Gleichzeitig sollte das wissenschaftliche und praxisorientierte Profil der Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen und damit die Vielfalt der gesamten Schweizer Forschungslandschaft unterstützt werden. Mehr als drei Viertel der eingereichten Projekte waren anwendungsorientiert (85 %).

Die Forschungsthemen und -ziele der Projekte konnten innerhalb des Bereichs Gesundheit und Wohlergehen frei gewählt werden, was die Interdisziplinarität dieser Ausschreibung begünstigte: Die grosse Mehrheit der Gesuche (87 %) involviert mehr als eine Disziplin.

Leicht höhere Erfolgsquote der Frauen

Die Beteiligung von Frauen an der Ausschreibung Gesundheit und Wohlergehen 2023 lag bei 48 %. Forscherinnen werden 17 der 35 der geförderten Projekte leiten, was einem Anteil von 49 % entspricht. Die Erfolgsquote beträgt damit 20,7 % bei den Frauen und 20,5 % bei den Männern.

Beispiele von geförderten Projekten

Bänderverletzungen bei Sportlerinnen

Bänderverletzungen an den unteren Gliedmassen sind häufig und folgenschwer. Sie verursachen nicht nur hohe Gesundheitskosten, sondern können auch die Karriere oder die sportlichen Aktivitäten der Betroffenen negativ prägen. Frauen erleiden beim Sport deutlich häufiger Bänderverletzungen als Männer. Mit ihrem Forschungsprojekt will Eveline Graf (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW) den Zusammenhang zwischen dem Hormonprofil von Frauen, der Biomechanik während der sportlichen Belastung und Bänderverletzungen verstehen. Ziel ist es, Faktoren zur Vorhersagbarkeit von Bänderverletzungen zu bestimmen und auf dieser Basis gemeinsam mit lokalen Sportorganisationen spezielle Präventionsprogramme für Sportlerinnen zu entwickeln.

Künstliche Intelligenz in der Notfallmedizin

Mit ihrem Projekt erforschen Fred Van den Anker (Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Angewandte Psychologie) und Anna Lisa Martin-Niedecken (Institut für Designforschung, Zürcher Hochschule der Künste, ZHdK) Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz (KI) in der Notfallmedizin. Sie gehen der Frage nach, wie KI ausgestaltet sein muss, damit der Mensch im Zentrum steht und Selbständigkeit, Vertrauen, Nutzerakzeptanz, Wohlergehen und eine qualitativ hochwertige Entscheidungsfindung gewährleistet sind. Das Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Inselspital Bern (Notfallmedizin) und dem Digital Health Design Living Lab durchgeführt und soll wichtige Erkenntnisse über das Zusammenwirken von Mensch und KI liefern sowie über die Konzeption menschenzentrierter KI.

Skateparks und Wohlergehen

Im Rahmen eines interdisziplinären Projekts untersuchen Jérôme Heim (Arc Hochschule für Betriebswirtschaft, HES-SO) und Annamaria Colombo (Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg, HES-SO) die Rolle der gemeinsamen Nutzung von städtischen Räumen durch Jugendliche anhand des Baus von «Do it yourself» (DIY)-Skateparks. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Wirkung auf das Wohlergehen und die Gesundheit von 14- bis 25-jährigen Jugendlichen zu untersuchen, die sich in vier Schweizer Städten an diesen Initiativen beteiligen.