Förderung der Karriere trotz längerem Unterbruch möglich

Ob wegen Mutterschaft, Militärdienst oder Unfall – auch ein längerer Unterbruch der Karriere soll eine Förderung von Forschenden nicht verhindern. Der SNF flexibilisiert deshalb die Verlängerung der Zeitfenster für die Instrumente der Karriereförderung.

Wer einen finanziellen Beitrag des SNF in der Karriereförderung erhalten will, muss sein Gesuch innerhalb einer bestimmten Frist nach dem Doktorat oder medizinischen Abschluss einreichen. Je nach Förderungsinstrument und Zielgruppe sind diese Zeitfenster unterschiedlich lang. Sie sollen dazu beitragen, dass Nachwuchsforschende möglichst rasch unabhängig werden.

Tatsächliche Verzögerung relevant

Bisher konnte das Zeitfenster in begründeten Fällen um maximal ein Jahr verlängert werden. Mögliche Gründe sind zum Beispiel Mutterschaft, Elternurlaub, Militärdienst, Weiterbildung oder Krankheit und Unfall.

Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass das zusätzliche Jahr nicht immer ausreicht. Deshalb ist neu die Erweiterung des Zeitfensters nicht mehr auf ein Jahr begrenzt, sondern entspricht der tatsächlichen Verzögerung. Für Mütter verlängert sich die Frist pro Geburt nach dem Doktorat oder medizinischen Abschluss pauschal um 18 Monate.

Potenzial besser nutzen

"Die Anpassung des Zeitfensters gibt Forschenden mehr Flexibilität. Sie werden nicht wegen eines unterbrochenen oder ungewöhnlichen Karriereverlaufs von der SNF-Förderung ausgeschlossen", sagt Matthias Egger, der Präsident des Nationalen Forschungsrats des SNF. "Damit unterstützen wir die Vielfalt in der Forschung und nutzen das Nachwuchspotenzial besser."