Europäische Partnerschaften und andere multilaterale Initiativen

Die Integration in Netzwerke und die transnationale Zusammenarbeit sind für den Erfolg des Schweizer Wissenschaftsstandorts von grosser Bedeutung. Eine Möglichkeit dazu ist die Zusammenarbeit in europäischen Partnerschaften oder anderen multilateralen Initiativen. Hierbei schliessen sich Forschungsförderer zusammen und lancieren gemeinsam Ausschreibungen für transnationale Forschungsprojekte. Die finanzierten Projekte erhalten die Gelder direkt von den teilnehmenden Organisationen in ihrem Land.

Laufende multilaterale Initiativen

Der SNF beteiligt sich an einigen multilateralen Initiativen, darunter solchen, die vor dem europäischen Rahmenprogramm Horizon Europe lanciert wurden und weiterhin Ausschreibungen organisieren. Forschende in der Schweiz sind bei diesen vollumfänglich teilnahmeberechtigt:

• CHIST-ERA: Informations- und Kommunikationstechnologien sowie verwandte Bereiche
• QuantERA: Quantentechnologie
• JPI AMR : Antimikrobielle Resistenz
• CHANSE : Geistes- und Sozialwissenschaften
• HERA: Geisteswissenschaften
• NORFACE: Sozial- und Verhaltenswissenschaften
• NEURON: Krankheiten des Gehirns: neurologische und psychische Störungen
• EJP Soil: Landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung als Beitrag zu Klimawandel, Wasser und künftiger Ernährungssicherheit
• EJP Rare Diseases: Seltene Krankheiten
• JPND: Neurodegenerative Krankheiten
• T-AP: Transatlantische Plattform für Geistes- und Sozialwissenschaften
• Solar-Driven Chemistry: Sonnengetriebene, photochemische Umwandlung von Molekülen in wertvollere, speicherbare Chemikalien
• Belmont Forum: Interdisziplinäre Forschung zu Klimawandel

Europäische Partnerschaften

In Horizon Europe wurden die verschiedenen Arten von multilateralen Initiativen unter einem einheitlichen Dach zusammengefasst: den Europäischen Partnerschaften. Einige bestehende Initiativen laufen in ihrer bisherigen Form weiter bis zu ihrem Abschluss (wie die oben aufgeführten multilateralen Initiativen), einige wurden in einer Partnerschaft zusammen- und weitergeführt. Es wurden aber auch thematisch neue Partnerschaften lanciert.

Die Partnerschaften bringen ein breites Spektrum von Akteuren aus Forschung, Innovation und Privatwirtschaft zusammen, die auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Insbesondere wollen sie eine gesellschaftliche Wirkung erzielen und Synergien mit anderen nationalen und regionalen Initiativen bestmöglich nutzen.

2021 hat der SNF alle neu lancierten kofinanzierten Europäischen Partnerschaften analy-siert, bei denen die Beteiligung des SNF eine Voraussetzung ist, damit Forschende aus der Schweiz mitmachen können. Dabei hat er untersucht, wo eine Teilnahme die grösste Wirkung für die jeweilige Schweizer Forschungsgemeinschaft erzielt. Zudem hat er sich mit institutionellen Partnern ausgetauscht, um je nach Situation gemeinsam oder ergänzend an Partnerschaften teilzunehmen. Dieser Prozess hat zu einer Auswahl von europäischen Partnerschaften geführt, an denen der SNF sich neu ebenfalls beteiligt:

• Biodiversa+: Biodiversität
• Clean Energy Transition Partnership (mit Bundesamt für Energie)
• Driving Urban Transitions (mit Innosuisse, Bundesamt für Energie, Bundesamt für Raumentwicklung, Bundesamt für Zivilluftfahrt)
• Water4All: Langfristig eine sichere Wasserversorgung für alle
• Transforming Health and Care Systems (THCS mit Innosuisse und Bundesamt für Gesundheit)
• One Health / AMR, Nachfolge des JPI AMR (ab 2024 geplant)
• Seltene Krankheiten, Nachfolge des EJP Rare Diseases (ab 2024 geplant)