NFS AntiResist
Serie 2020
Heiminstitution: Universität Basel
Antibiotika sind wirksame und unverzichtbare Medikamente zur Behandlung lebensbedrohlicher bakterieller Infektionen und zum Schutz von Patienten mit geschwächtem Immunsystem. Der Anteil pathogener Bakterien, die gegen ein oder mehrere Antibiotika resistent sind, nimmt jedoch ständig zu. Die antimikrobielle Resistenz, d. h. die Fähigkeit von Bakterien und anderen Mikroben, sich der Behandlung mit Antibiotika zu entziehen, stellt heute eine globale Bedrohung dar. Nachdem die Entwicklung neuer Antibiotika dreissig Jahre lang stagniert hat, sind wir uns heute mit der Bedrohung eines post-antibiotischen Zeitalters konfrontiert.
Der Nationale Forschungsschwerpunkt «Neue Ansätze zur Bekämpfung antibiotikaresistenter Bakterien» (NFS AntiResist) zielt darauf ab, die Entwicklung von neuen Antibiotika voranzubringen, indem er auf das Verhalten von Krankheitserregern im menschlichen Körper (in vivo) abzielt. Dieser Ansatz untersucht die komplexen Interaktionen zwischen pathogenen Mikroorganismen und dem menschlichen Wirt. Dies ermöglicht die Entwicklung von Modellen auf der Grundlage von menschlichem Gewebe im Labor, so genannten In-vitro-Modellen, um neue bakterielle Schwachstellen für die Entwicklung von Arzneimitteln zu ermitteln. Im NFS arbeiten Fachleute schweizerische, schwedische und israelische Fachleute aus den Bereichen Mikrobiologie, Biochemie, Humanbiologie, Pharmakologie, Bioengineering und klinische Medizin aus verschiedenen Institutionen, um gemeinsam die Entwicklung neuer Antibiotika und antimikrobieller Strategien voranzubringen.
In Phase 1 (2020-2024) wurden Proben von typischen Infektionsherden im menschlichen Körper (z.B. Atemwege, Urin, Blut) entnommen. Im Vergleich zu Standard-Laborbedingungen zeigten sich grosse Unterschiede in der bakteriellen Physiologie. Auf der Grundlage dieser Beobachtungen haben die Forschenden eine Reihe von In-vitro-Modellen entwickelt, die den Patienten nachahmen. In Phase 2 (2024-2028), werden diese Modelle verglichen und validiert. Die vielversprechendsten Modelle werden verfeinert, um Schwachstellen in der Biologie der Erreger zu identifizieren und viel versprechende Mechanismen für neue antibakterielle Behandlungen zu bestimmen.
Weitere Informationen zum NFS:
Kontakt
NFS‐Leitung
Prof. Christoph Dehio
NCCR AntiResist
Universität Basel
Biozentrum
4002 Basel
Tel.: +41 (0) 61 207 21 40
E-Mail: christoph.dehio@unibas.chNFS‐Management
NCCR AntiResist
Universität Basel
Biozentrum 09.004
4002 Basel
Tel.: +41 (0) 61 207 10 84
www.nccr-antiresist.chFinanzierung
Finanzierung 2020-2027 (CHF)
Finanzquelle
2020-2023
2024-2027
SNF-Beitrag
17'000’000
20'400’000
Eigenmittel Universität Basel
11'400’000
12'148’717
Gruppengelder der Projektbeteiligten
2'268’160
(verfügbar 2025)
Fremdmittel
862’757
(verfügbar 2025)
Die Finanzierung eines NFS umfasst neben dem SNF-Beitrag immer auch weitere Finanzquellen. Die am NFS beteiligte Heiminstitution steuert ebenfalls einen Beitrag in beträchtlicher Höhe an die Finanzierung bei. Das verfügbare Gesamtbudget des NFS wird ausserdem durch eigene Gelder der Projektbeteiligten sowie Drittmittel, die in der Regel aus der Industrie stammen, weiter erhöht.
Kontakt SNF
Ansprechperson SNF:
Dr. Laura Mariotti
Bereich NFS
Schweizerischer Nationalfonds
Wildhainweg 3
3001 Bern
Tel.: +41 (0) 31 308 23 14
E-Mail: laura.mariotti@snf.ch