Tagung für eine bessere Unterstützung von nicht-akademischen Laufbahnen

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Expertinnen und Experten für die Karriereberatung von Doktorierenden trafen sich zu einer Bestandsaufnahme und zur Erarbeitung neuer Ansätze für nicht-akademische Laufbahnen.

Wie können Hochschulabsolventinnen und -absolventen am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn am besten unterstützt werden, insbesondere beim Einstieg in den wichtigen öffentlichen und privaten Arbeitsmarkt? Am 9. Januar 2024 veranstaltete der SNF den ersten nationalen Reflexionstag zu diesem Thema mit Beteiligung von Expertinnen und Experten aus der Karriereförderung, -begleitung und -forschung. Die Tagung bot Gelegenheit zu einer lehrreichen Diskussion über bestehende und fehlende Massnahmen sowie über künftige Ansätze für hilfreiche Unterstützung beim Einstieg in eine nicht-akademische Laufbahn.

Mitarbeitende des Graduate Campus an den Universitäten Basel, Lausanne und Zürich organisierten den Anlass, der auch von der europäischen Plattform Euraxess und vom SNF unterstützt wurde. Teilgenommen haben rund 50 Expertinnen und Experten, die an einem Graduate Campus, in Karrierezentren und Doktorierendenprogrammen von Schweizer Hochschulen mitwirken oder die sich an Forschungsinstitutionen in der Schweiz mit diesem Thema befassen. Auch junge Forschende waren vertreten.

Lancierung eines nationalen Dialogs

Am Treffen wurden verschiedene Einsichten gewonnen. Erfreulich ist, dass bereits zahlreiche innovative Initiativen existieren, die promovierte Forschende beim Übergang zu einer Karriere im öffentlichen oder privaten Sektor unterstützen. Sie berücksichtigen sowohl den individuellen Werdegang und die Besonderheiten der Disziplinen als auch die allgemeinen Herausforderungen, mit denen junge Forschende bei ihrer Karriereplanung konfrontiert sind. Zudem bieten sie Instrumente zur Stärkung der Kompetenzen und zur Begleitung von Doktorierenden und Postdocs durch Fachpersonen.

Wünschenswert wäre, dass die Hochschulen den Verlauf von Karrierewegen systematischer dokumentieren. Solche Daten sind wichtig, damit die breite Palette an wissenschaftlichen Laufbahnen sichtbar wird und die Hochschulen besser kommunizieren können, welche Kompetenzen im Rahmen eines Doktorats oder eines Postdocs erworben werden. Ein Bedarf besteht auch an Begegnungs- und Diskussionsräumen für einen Austausch zwischen der akademischen Welt und potenziellen Arbeitgebenden. Die Teilnehmenden der Veranstaltung wollen einen nationalen Dialog zu diesem Thema initiieren. Ziel ist es, die bestehenden Instrumente zu evaluieren und gute Praktiken zu stärken.

Der SNF unterstützt laufend über 6600 Doktorierende und rund 4200 Postdocs. Er fördert damit den wissenschaftlichen Nachwuchs in allen Disziplinen und für alle gesellschaftlichen Bereiche. Mit diesem Reflexionstag wollte sich der SNF an der Lancierung einer Debatte beteiligen und dabei vielfältige institutionelle Akteure einbeziehen, da dieses Thema für die Karriere von Nachwuchsforschenden zentral ist. Die Veranstaltung könnte verstetigt werden, zum Beispiel in Form einer jährlich stattfindenden Tagung.