Crowdfunding für die Wissenschaft – eine Idee auf Erfolgskurs
Forschende realisieren ihre Projekte dank Spenden von Privaten. Diese Möglichkeit bietet die Plattform "wemakeit" seit 2017.
Im Januar 2017 startete die Crowdfunding-Plattform "wemakeit" den Kanal Science Booster mit dem Ziel, herauszufinden, ob die Öffentlichkeit interessiert ist, Forscherinnen und Forscher aus der akademischen Welt finanziell zu unterstützen und als Gegenleistung mehr über deren Arbeit zu erfahren.
Nach drei Jahren zeigt sich eindrücklich: Die Pionierarbeit der beiden ehemaligen SNF-Mitarbeiter Mirko Bischofberger und Luc Henry hat sich gelohnt. Rund 7000 Personen haben für 75 Wissenschaftsprojekte über eine Million Schweizer Franken zur Verfügung gestellt.
Für Angelika Kalt, die Direktorin des SNF, könnte das Beispiel Schule machen und Forschenden Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre Projekte auch noch alimentieren könnten. "Wir beobachten auch ganz andere Wege der Forschungsförderung. Natürlich sehen wir auch die Grenzen bei den finanziellen Mitteln, an die Forschende beim Crowdfunding stossen. Als Ergänzung können so generierte Beiträge allerdings Sinn machen", so Angelika Kalt. Sie sei überzeugt, dass Plattformen wie der Science-Booster-Kanal, die auch einen breiteren Dialog über die Forschung mit der Öffentlichkeit ermöglichen, an Bedeutung gewinnen werden.
Für die beiden Initianten von Science Booster, die selber mehrere Jahre im Bereich Forschung, Wissenschaftspolitik und -kommunikation tätig waren, hat die Idee des Crowdfundings für Forscherinnen und Forscher bereits gewonnen. "Wir hätten niemals gedacht, dass Ideen von so unterschiedlichen Menschen kommen und eine so grosse Breite von wissenschaftlichen Themen abdecken", sagt Bischofberger. Deshalb sei Crowdfunding für wissenschaftliche Projekte ein starkes Werkzeug, um einem neuen und breiten Publikum Forschung und Innovation näher zu bringen.