Erforschung von Gehirnerkrankungen und Entzauberung von Gleichstellungsmythen: neue SPIRIT-Projekte

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© Westend61 / Javier Pardina (Westend61 / Javier Pardina (Photographer)

Das SPIRIT-Programm des SNF stärkt die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Forschenden in Ländern, die Entwicklungshilfe erhalten. 17 neue Initiativen werden mit insgesamt 8 Millionen Franken unterstützt.

Neurodegenerative Erkrankungen nehmen weltweit zu – bei Menschen und Gemeinschaften mit unterschiedlichstem sprachlichem und kulturellem Hintergrund. Projektteams aus der Schweiz, Peru und Argentinien erforschen gemeinsam sprachliche Marker für die Diagnose von Krankheiten wie Alzheimer und Demenz, insbesondere bei zweisprachigen Patienten. Dies ist eines der Projekte, die der SNF im Rahmen des Programms SPIRIT unterstützt, mit dem internationale Forschungskooperationen gefördert werden. In den SPIRIT-Projekten arbeiten Schweizer Forschende mit Partnern aus verschiedensten Ländern zusammen, von Kolumbien und Mexiko über Gabun bis Thailand.

Die 17 Projektbeiträge belaufen sich auf maximal 500'000 Franken für Teams mit zwei bis vier Forschenden. 53 % der geförderten Projekte entfallen auf die Biowissenschaften, 24 % auf die MINT-Disziplinen und 23 % auf die Sozial- und Geisteswissenschaften. 70 % der Schweizer Projektteams sind an kantonalen Universitäten tätig, 18 % an Eidgenössischen Technischen Hochschulen und 12 % an anderen Institutionen. Von den geförderten Gesuchstellenden sind 52 % Frauen und 48 % Männer.

Gleichstellungsmythen, pathogene Baumpilze und rheumatische Herzkrankheiten

Weitere Projekte widmen sich Gleichstellungsmythen – mit Studien zum Einfluss des Geschlechts auf wissenschaftliche Praktiken und zu den Erfahrungen weiblicher und männlicher Forschender in Zentralasien – oder der Bedrohung von Waldökosystemen durch invasive, mit dem globalen Handel eingeschleppte Schädlinge. Forschende aus Nepal, Sambia und Äthiopien wiederum wollen gemeinsam mit Schweizer Forschenden zu einer besseren Prävention von rheumatischen Herzkrankheiten beitragen, von denen Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Weitere SPIRIT-Projekte werden in den kommenden Monaten unter anderem in den Bereichen Molekularbiologie, Materialwissenschaften, Agrarwissenschaften, Informationstechnologie, Sozialgeografie, Philosophie, Biochemie und Ökologie in Angriff genommen. Insgesamt fördert der SNF neue Projekte im Umfang von acht Millionen Franken.

Ausgeprägtes Genderbewusstsein

Wie in den vergangenen Jahren liegt beim SPIRIT-Programm ein besonderer Fokus auf dem Geschlechterbewusstsein, sowohl bei den Forschungsinhalten als auch bei der Teamzusammensetzung und -entwicklung. Die Gesuchstellenden der geförderten Projekte haben ein gutes Verständnis dafür, welche Rolle Geschlecht und Gender in ihren Forschungsthemen spielen und engagieren sich dafür, ihre Teams ausgewogen und gendersensitiv zu entwickeln und zu fördern.

Die nächste SPIRIT-Ausschreibung wird am 1. August 2024 lanciert.