Wissensplatz Schweiz: Exzellenz erhalten durch Internationalität und gezielte Förderung inländischer Talente

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Schweizer Hochschulen und Forschungsinstitutionen erläutern in einem Positionspapier ihre gemeinsamen Prioritäten für 2017-2020. Im Fokus: Exzellenz, Nachwuchs und Wissenstransfer.

Die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) ist eine Priorität von Bundesrat und Parlament. Die Exzellenz des Schweizer Bildungs- und Forschungsplatzes und die starke duale Bildung sind entscheidende Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand in der Schweiz. Die Schweizer Hochschulen und Forschungsinstitutionen - darunter der SNF - präsentieren in ihrem Positionspapier gemeinsame Überlegungen zu den im Hochschulbereich für die BFI-Periode 2017-2020 erforderlichen Massnahmen, um die gute wissenschaftliche und wirtschaftliche Positionierung der Schweiz aufrechtzuerhalten. Zudem weisen sie darin ihren  Finanzbedarf für diese Periode aus und betonen, dass der Bildungs-, Forschungs- und Innovationsstandort Schweiz auf ein stabiles und nachhaltiges Wachstum angewiesen ist.

Hochschulbereich: Prioritäten für BFI-Periode 2017-20

Das am 2. Juni veröffentlichte Positionspapier nennt für die kommende BFI-Periode u. a. folgende notwendigen Prioritäten bzw. Massnahmenschwerpunkte im Hochschulbereich:

  • Als primäres Ziel gilt es, die Exzellenz in Bildung, Forschung und Innovation zu erhalten und weiter auszubauen. Der Wissensplatz Schweiz soll mit den weltweit besten Standorten konkurrenzieren können. Dafür braucht es auch in Zukunft eine starke internationale Vernetzung und die Rekrutierung der weltweit besten Köpfe.
  • Das Potenzial des wissenschaftlichen Nachwuchses – insbesondere auch der im Inland vorhandenen Talente – soll mit neuen Förderungsanreizen durch Hochschulen und Forschungsinstitutionen  besser ausgeschöpft werden. Angestrebt werden insbesondere die frühere Selbständigkeit der Forschenden sowie die besseren Planbarkeit der akademischen Laufbahn.
  • Die Brücke zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft ist auszubauen. Der Wissens- und Technologietransfer ist in der Schweiz zu wenig ausgeprägt. Das Programm «Bridge» von SNF und KTI soll dazu beitragen, das Anwendungspotenzial von Resultaten der Grundlagenforschung besser zu nutzen.

Hinzu kommen weitere Massnahmenschwerpunkte in den Bereichen Infrastrukturförderung, Energieforschung, Overhead sowie Innovation in Ausbildung und Lehre.

Internationale Einbindung sicherstellen

Bezüglich der Rahmenbedingungen für den Wissensplatz Schweiz bedauern die Hochschulen und Forschungsinstitutionen in ihrem Positionspapier insbesondere, dass die internationale Einbindung der Schweizer BFI-Institutionen heute gefährdet ist. Bei der Ausgestaltung des künftigen schweizerischen Zuwanderungssystems müssen die Bedürfnisse von Bildung, Forschung und Innovation nach internationaler Vernetzung und Mobilität adäquat und prioritär berücksichtigt werden. Falls die Beteiligung am EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 ab 2017 nicht mehr möglich sein sollte, ist der BFI-Standort Schweiz ernsthaft gefährdet.

Runder Tisch: Bildungsoffensive gefordert

Im Rahmen eines runden Tisches haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus der Berufs- und Hochschulbildung sowie der Forschung insbesondere mit der Zukunft des Bildungsstandorts Schweiz befasst. Es wurden sowohl die Anliegen der Berufsbildung als auch einige der für 2017-2020 gesetzten Massnahmenschwerpunkte im Hochschulbereich diskutiert. Dabei war eines unbestritten: Die Schweiz ist heute auf Fachkräfte und wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem Ausland angewiesen. Wie stark die Nachfrage von Wirtschaft und Forschung nach qualifiziertem Personal künftig weiterhin auf diese Weise gedeckt werden kann, ist unsicher. Daher ist es zwingend notwendig, das in der Schweiz vorhandene Potenzial an Fachkräften und wissenschaftlichem Nachwuchs mit gezielten Massnahmen besser zu nutzen, ohne dabei auf die insbesondere für den Forschungsplatz notwendige Internationalität zu verzichten. Die Ergebnisse der Gesamtschau zeigen, dass in allen Bereichen eine Bildungsoffensive notwendig ist, um Wirtschaft und Gesellschaft in den aktuellen Herausforderungen wirkungsvoll zu unterstützen. Die Unterzeichnenden - darunter auch der SNF - fordern die Politik in einer Stellungnahme dazu auf, die hierfür notwendigen finanziellen Mittel einzusetzen.