Lighthouse Awards: Nationale Forschungsschwerpunkte sprengen die Grenzen der Wissenschaft

Die NFS überzeugen mit Exzellenz über ihre Forschungsprojekte hinaus. Die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) zu Beginn des 21. Jahrhunderts geschaffenen Forschungsschwerpunkte sollen den Wissenschaftsstandort Schweiz stärken. NFS bestehen aus interdisziplinären, institutionsübergreifenden Netzwerken mit bis zu 200 Forschenden und werden von Managementteams als Verbindungsglied zum SNF unterstützt. Die NFS sollen Spitzenforschung in strategischen Bereichen fördern, aber auch strukturelle Wirkungen erzielen, sowohl für die Forschungslandschaft als auch für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft. Daher erachtet der SNF strukturelle Initiativen, die über die Forschung hinausgehen, bei den NFS als sehr wichtig. Nun würdigt er solche Initiativen mit den Lighthouse Awards.

Mehr als reine Forschung

Die NFS sind bei den Schweizer Universitäten und Hochschulen angesiedelt und werden vom Bund für jeweils vier Jahre finanziert. Je nach Evaluation und Ergebnissen können NFS zweimal verlängert werden auf eine Laufzeit von maximal 12 Jahren n. Bisher wurden fünf Serien von je rund zehn NFS in den Jahren 2001, 2005, 2010, 2014 und 2020 lanciert, und die Ausschreibung für die sechste Serie läuft. Im Jahr 2024 findet für die sechs NFS der fünften Generation – sie starteten 2020 – der Übergang von ersten in die zweite Vierjahresphasestatt. Zu dieser Gelegenheit hat der SNF die Lighthouse Awards ins Leben gerufen. «Die Auszeichnungen befinden sich noch in der Pilotphase. Sie sollen Querschnittsaktivitäten fördern, die für die verschiedensten Forschungsbereiche relevant sind. Sie unterstützen und würdigen wertvolle und für die Karriere von jungen Forschenden relevante Beiträge», erklärt Dimos Poulikakos, Präsident der Abteilung Programme des Forschungsrats. Die Auszeichnungen werden derzeit ausschliesslich für die fünfte Generation der NFS vergeben. Prämiert werden Initiativen, die einen Beitrag zur Chancengleichheit, zum Wissens- und Technologietransfer, zu Open Science, zur Wissenschaftskommunikation und zur Bildung fördern.

Die Qual der Wahl

Bei dieser ersten Ausgabe war die Abteilung Programme des Forschungsrats der Ansicht, dass die eingereichten Projekte noch nicht so weit fortgeschritten sind, dass sich ihre Wirkung auf die Chancengleichheit beurteilen lässt. Daher wurden in dieser Kategorie keine Preise verliehen. In den Kategorien «Open Science» und «Wissens- und Technologietransfer» wurden jeweils zwei NFS ausgezeichnet. Die Doppelvergabe war darauf zurückzuführen, dass zwischen zwei hochkarätigen Projekten kein qualitativer Unterschied bestand. Somit wurden in vier Kategorien sechs Projekte prämiert. Sie sind in fünf verschiedenen NFS beheimatet.

Im NFS «AntiResist» wurde INCATE prämiert, ein Innovations-Inkubator zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. An den NFS «Automation» gingen gleich zwei Auszeichnungen: eine für das Projekt Energy Moonshot, mit dem Automatisierungssysteme auf die Realität vor Ort hin optimiert werden, und eine zweite für Data Kiosk, das den Zugang zu Energie- und Mobilitätsdaten in der Schweiz vereinfacht. Der NFS «Microbiomes» überzeugte mit einem populärwissenschaftlichen Computerspiel und der NFS «Evolving Language» mit der Entwicklung eines Rahmens zum Management von offen zugänglichen Forschungsdaten. Schliesslich wurde der NFS «SPIN» für den Outreach Canvas Grant ausgezeichnet. Mit diesem Beitrag können sich junge Forschende aus dem Bereich Quantenphysik Kenntnisse in Wissenschaftskommunikation aneignen.

Nach dieser Pilotausgabe wird der SNF die Wirkung der Lighthouse Awards evaluieren, damit der Forschungsrat über eine Weiterführung der Auszeichnungen entscheiden kann. Die Forschenden der NFS versichern jedenfalls, dass sie die Awards insgesamt begrüssen.

Legende: Das Bild zeigt die Gewinnerinnen und Gewinner der Lighthouse Awards aus den NFS (5. Serie) sowie die Vertreterin und den Vertreter des SNF.