Abschluss von InRoad: Wie sich Infrastrukturen effizienter planen lassen
Das Ziel der Aktion InRoad war es, die Strategien und Förderinstrumente zu Forschungsinfrastrukturen (FIS) in Europa besser aufeinander abzustimmen. Koordiniert wurden die Arbeiten durch den SNF.
Die Schweiz ist bekannt als Standort des Europäischen Zentrums für Nuklearforschung (CERN), der wohl berühmtesten Forschungsinfrastruktur der Welt. Das CERN und sein Grosser Hadronen-Speicherring (LHC) zeigen deutlich auf, was durch Zusammenarbeit auf europäischer Ebene im Bereich grosse FIS möglich ist: die Bereitstellung von aussergewöhnlichen technischen Infrastrukturen, die herausragende Forschungsarbeiten ermöglichen.
Doch Forschungsinfrastrukturen werden komplexer und teurer. Die Entscheidungsprozesse, Förderinstrumente und Evaluationsmethoden der verschiedenen Länder müssen besser aufeinander und auch auf EU-Ebene abgestimmt werden. InRoad will diese Abstimmung mit konkreten Empfehlungen fördern, um europäische Forschungsinfrastrukturen langfristig zu sichern.
10 Empfehlungen
Während der zweijährigen Laufzeit wurden im Rahmen von InRoad eine Online-Konsultation, vergleichende Analysen, Workshops mit Akteuren in ganz Europa, Fallstudien sowie Interviews durchgeführt. Die Resultate dieser Arbeit wurden jetzt in einem Abschlussbericht veröffentlicht. Er enthält 10 Empfehlungen und 31 gute Beispiele.
Die Autoren des Berichts empfehlen die Einführung von klar definierten und transparenten nationalen Entscheidungsprozessen in Bezug auf die Schaffung neuer Forschungsinfrastrukturen. Die Prozesse sollten minimale Ansprüche erfüllen, wie zum Beispiel die klare Benennung von Bedürfnissen und Lücken, eine fundierte Evaluationspraxis und eine transparente Gewichtung der Bedürfnisse. Auch die verschiedenen Nutzer sollten ihre Bedürfnisse längerfristig besser gewichten.
Ein erster Verbesserungsschritt
"InRoad hat deutlich gezeigt, dass es bei der nationalen Infrastrukturförderung und den dazugehörigen Entscheidungsprozessen grosse Unterschiede gibt; zudem sind einige Länder fortschrittlicher als andere," sagt Koordinator Martin Müller. "In unserer Analyse haben wir eine Anzahl Kriterien und guter Beispiele definiert, die das System als Ganzes verbessern sollten. Es ist ein erster Schritt." Die Empfehlungen werden nun von verschiedenen Gremien wie dem Europäischen Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen weiterentwickelt, was zu mehr Effizienz im europäischen Forschungsraum (ERA) führt.
InRoad war eine Aktion im Rahmen des europäischen Förderprogramms Horizon 2020, die der SNF koordiniert und geleitet hat. Er hat sich durch das Zusammenstellen guter Beispiele und die verbesserten Kenntnisse der FIS-Evaluationen in anderen Ländern zusätzliches Fachwissen angeeignet. Damit wird er die zukünftige Planung von Forschungsinfrastrukturen in der Schweiz noch besser unterstützen können.