Der Marie Heim-Vögtlin-Preis 2013 geht an die Marketingforscherin Lucia Malär
Lucia Malär, Assistenzprofessorin im Bereich Marketing an der Universität Bern, erhält den Marie Heim-Vögtlin (MHV)-Preis 2013 für ihre Forschung an der Schnittstelle zwischen Marken und Konsumenten. Der SNF vergibt diese Auszeichnung als Anerkennung der herausragenden wissenschaftlichen Arbeit und Karriereentwicklung von Forscherinnen, die einen MHV-Beitrag erhalten haben.
Lucia Malär forscht in einem Kerngebiet des Marketings: Sie befasst sich mit der übergeordneten Frage, wie Marken von Konsumenten wahrgenommen werden und welche Implikationen daraus für Markenmanagement und Marketingforschung resultieren. In diesem kompetitiven Forschungsfeld konnte sich die Preisträgerin des MHV-Preises 2013 mit praxisrelevanten Forschungsergebnissen etablieren. In ihren empirischen Untersuchungen über die Rolle des Selbstbilds konnte Lucia Malär beispielsweise zeigen, dass Konsumenten sich nicht – wie oftmals intuitiv angenommen – zu Marken hingezogen fühlen, die Idealbilder versprechen, sondern eher zu solchen, die ihrem realen Selbstbild nahe kommen. Konsumenten suchen also vermehrt nach dem Echten, dem Bodenständigen statt nach einer kommerziell inszenierten Konsumkultur.
Teilzeitpensum ermöglichte wichtige Publikationen
Lucia Malär studierte an der Universität Bern Betriebswirtschaftslehre und hat dort am Institut für Marketing und Unternehmensführung doktoriert. Zum Zeitpunkt der Promotion wurde ihre Tochter geboren. Im Anschluss an ihre Oberassistenz konnte sie sich dank einem MHV-Beitrag in einem Teilzeitpensum auf ihre eigene Forschung und Publikationstätigkeit konzentrieren. Aus dieser Zeit gingen zwei wichtige Publikationen hervor, die ihr zu ihrer derzeitigen Stelle als Assistenzprofessorin im Jobsharing an der Universität Bern verholfen haben.
Der Werdegang von Lucia Malär zeigt, dass wissenschaftliche Arbeit und Kinderbetreuung auch während der entscheidenden Postdoc-Jahre miteinander vereinbar sind. Das Beispiel ihrer Assistenzprofessur im Jobsharing soll junge Forscherinnen ermuntern, die Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere mit Zuversicht und Engagement anzugehen. Der mit 25'000 Franken dotierte Preis wird am 1. November 2013 im Rahmen des Berner Vereinbarkeitssymposiums "Job-Sharing in der Akademie und Praxis" verliehen (siehe Programm des Symposiums).
MHV-Beiträge schaffen Perspektiven
Seit 1991 vergibt der SNF MHV-Beiträge an vielversprechende Forscherinnen, deren akademische Laufbahn durch ihre familiäre Situation verlangsamt oder unterbrochen wurde. Die Beiträge ermöglichen es, Forschungsaktivitäten und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Sie unterstützen damit die akademische Integration der Empfängerinnen und verbessern ihre Aussichten auf eine wissenschaftliche Karriere.