Seit 70 Jahren investieren wir in Forschende und ihre Ideen
Gegründet am 1. August 1952, fördert der SNF im Auftrag des Bundes herausragende Forschung an den Hochschulen. Zehntausende von Projekten haben neues Wissen geschaffen und Probleme gelöst.
Der SNF von 1952 und der SNF von 2022? Auf den ersten Blick haben sie wenig gemeinsam. Damals betrug das Budget ein paar Millionen Franken, mit denen sich 150 bis 200 Forschungsprojekte finanzieren liessen. Heute investiert der SNF pro Jahr rund eine Milliarde Franken in mehrere Tausend Projekte.
Beste Forschung aller Disziplinen
Doch der zweite Blick offenbart: Das Wesentliche ist gleichgeblieben. Auch 2022 fördert der SNF die beste wissenschaftliche Forschung in allen Disziplinen und unterstützt die Karrieren von Nachwuchsforschenden. «Allerdings geht es nicht mehr wie nach dem Zweiten Weltkrieg darum, einen Rückstand der Schweizer Forschung gegenüber dem Ausland aufzuholen, sondern den inzwischen erreichten Spitzenplatz zu behaupten und auszubauen», sagt Jürg Stahl, Präsident des Stiftungsrats.
Die vom SNF geförderte Forschung stärkt die Innovationskraft der Schweiz und steigert das gesellschaftliche Wohlergehen. Ausserdem trägt sie weltweit zum Fortschritt und zur nachhaltigen Entwicklung bei. «Hier zeigt sich ebenfalls eine Gemeinsamkeit mit dem SNF der ersten Jahre», so Jürg Stahl. «Seine Tätigkeit sollte nicht nur der Schweiz Nutzen bringen. Unser Land war vom Krieg verschont worden, und deshalb hielten es die Gründer des SNF für eine Pflicht gegenüber der Welt und im Besonderen gegenüber Europa, die wissenschaftliche Forschung zu fördern und auf diese Weise am Wiederaufbau mitzuarbeiten.»
National und unabhängig
Auf weitere Parallelen zwischen damals und heute weist Matthias Egger hin, der Präsident des 100-köpfigen Forschungsrats: «Mit dem SNF entstand etwas ganz Neues: eine nationale Förderung der Forschung mit Geld des Bundes – umgesetzt durch die Wissenschaft selber.» Die Stiftung ermöglichte den gesamtschweizerischen Wettbewerb der besten Forschungsideen, unabhängig von Politik und Wirtschaft, einzig der Exzellenz verpflichtet. «Genau dieser Freiraum ist immer noch zentral für die Arbeit und den Erfolg des SNF», betont Matthias Egger.
Führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entscheiden im Milizsystem darüber, wer eine Finanzierung erhält, unterstützt durch eine professionelle Geschäftsstelle. Dabei möchte der SNF nicht nur in exzellente Forschung investieren, sondern selber exzellente Förderung betreiben. Er entwickelt sein Evaluationsverfahren ständig weiter, so dass es noch fairer und effizienter wird. Wie vor 70 Jahren fördert der SNF zum Grossteil Projekte, deren Themen die Forschenden selber gewählt haben. Das macht die Forschung aktuell, kreativ und vielfältig.
Impulse für die Entwicklung
Dank seinem Freiraum und seiner breiten Fachkompetenz kann der SNF die künftige Forschung auch mitgestalten. Ebenfalls eine Aufgabe seit 1952. «Mit unserer Förderpolitik haben wir häufig zukunftsweisende Praktiken und Standards angestossen», sagt Direktorin Angelika Kalt. Beispiele dafür sind die Chancengleichheit von Frau und Mann und der freie Zugang zu Ergebnissen und Daten aus wissenschaftlicher Forschung.
Angelika Kalt hebt zudem die Flexibilität des SNF hervor. «Wo dies nötig ist, reagieren wir rasch auf Herausforderungen, auch im Auftrag des Bundes.» So hat der SNF eine Sonderausschreibung und zwei Nationale Forschungsprogramme zu Covid-19 lanciert. 2021 schuf er - wie bereits 2014 - Übergangsmassnahmen, weil Forschende in der Schweiz bei Teilen des europäischen Programms Horizon Europe nicht mitmachen können. Und 2022 stellte er innerhalb kürzester Zeit Unterstützung für Forschende bereit, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind.
«Weiter so!»
Gegründet wurde der SNF am 1. August 1952. 70 Jahre danach bilanziert Jürg Stahl, Präsident des Stiftungsrats: «Die Gründung des SNF war eine bahnbrechende Tat. Heute ist die wissenschaftliche Forschung der Schweiz international führend und leistet wichtige Beiträge an das Wohlergehen der Menschen in unserem Land und weltweit. Daran hat der SNF wesentlichen Anteil. Weiter so!»