Ideen realisieren in der Projektförderung
876 Gesuche erhielt der SNF bei der letzten Ausschreibung der Projektförderung. Diese durchlaufen bis März 2021 das anspruchsvolle Auswahlverfahren.
Zweimal im Jahr eröffnet der SNF die Ausschreibung für das Instrument "Projektförderung". Rund die Hälfte seiner finanziellen Mittel setzt er für dieses grösste Förderinstrument ein. Bewerben können sich Forschende aller Disziplinen, die eigenverantwortlich Projekte zu selbst gewählten Themen durchführen wollen.
Im Herbst 2020 sind 876 Gesuche beim SNF eingegangen. Das sind weniger als im Frühling desselben Jahres, als mit über 1000 Gesuchen ein neuer Höchststand verzeichnet wurde. Teilweise lässt sich dies damit erklären, dass der SNF damals die Eingabefrist wegen der Covid-19-Pandemie verlängert hatte. Nun befindet sich die Anzahl Gesuche wieder im Mittel der letzten Jahre.
Knapp 700’000 Franken für 3,6 Jahre
290 Gesuche stammen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, 287 aus Mathematik und Natur- und Ingenieurwissenschaften und 299 aus Biologie und Medizin. Im Durchschnitt dauern die Projekte 3,6 Jahre. Pro Projekt beantragen die Forschenden ein durchschnittliches Budget von knapp 700’000 Franken.
Der Anteil an Frauen liegt über alle Disziplinen gesehen bei 29 Prozent, wobei er in den Geistes- und Sozialwissenschaften mehr als doppelt so hoch ist wie in den MINT-Fächern. Er liegt somit leicht höher als der Anteil Professorinnen an Schweizer Universitäten. Das Durchschnittsalter der Gesuchstellenden beträgt 47 Jahre. 22 Prozent von ihnen haben noch nie in der Projektförderung Unterstützung beantragt. 80 Prozent der Gesuchstellenden forschen an einer Universität oder einer der beiden ETH, 14 Prozent an einer Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule. Die restlichen 6 Prozent verteilen sich auf Forschungsstätten ausserhalb des Hochschulbereichs.
Potenzial der Forschung ausschöpfen
"Die Projektförderung ist nicht nur wegen ihres finanziellen Umfangs ein sehr wichtiges Förderinstrument des SNF", sagt Thomas Werder Schläpfer, Mitglied der SNF-Geschäftsleitung. "Indem Forschende aller Disziplinen ihre Themen selbst wählen, schöpfen wir die Vielfalt und Kreativität der Schweizer Forschung aus. So gewinnt sie entscheidende Erkenntnisse für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft."
Die eingegangenen Gesuche durchlaufen ein anspruchsvolles Auswahlverfahren. Internationale Gutachterinnen und Gutachter beurteilen zunächst die Forschungsvorhaben. Danach entscheidet der Nationale Forschungsrat, welche der 876 Projekte der SNF unterstützt. 2020 investierte er bei den beiden Ausschreibungen der Projektförderung insgesamt 531 Millionen Franken in 857 Projekte.