Von der Stickstoffbelastung bis zum Mobbing in Schulen: 2023 investierte der SNF 961 Millionen Franken in seiner regulären Forschungsförderung. Weitere 235 Millionen setzte er für die Horizon-Europe-Übergangsmassnahmen ein.
Überschüssiger Stickstoff belastet das Wasser und die Luft. Inwieweit lassen sich durch den Einsatz der heimischen Pflanze Spitzwegerich die Stickstoffemissionen von landwirtschaftlichen Flächen verringern? Ein vom SNF seit 2023 gefördertes Forschungsprojekt geht dieser Frage nach. Ein anderes Projekt untersucht, wie sich eine neuartige, präzisere Bestrahlung von Krebszellen auswirkt. Und ein weiteres Beispiel: Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen wollen Massnahmen gegen Mobbing und psychische Probleme in Schulen erarbeiten.
Dies sind drei von 1800 neuen Forschungsprojekten, für die der SNF im Jahr 2023 Fördermittel bewilligt hat. Ausserdem beschloss er die Finanzierung von 347 Auslandstipendien. «Die drei Beispiele zeigen die grosse Bandbreite der von uns geförderten Forschung», sagt Matthias Egger, Präsident des Forschungsrats. «Wir wählen in Wettbewerbsverfahren die besten und innovativsten Projekte aus und finanzieren sie. Damit tragen wir massgeblich zur hohen Qualität des Forschungsplatzes Schweiz bei.»
Wie viel Geld bewilligte der SNF im vergangenen Jahr für die ausgewählten Projekte? Im Rahmen seiner regulären Forschungsförderung investierte er 961 Millionen Franken. Weitere 235 Millionen setzte er im Auftrag des Bundes für ausserordentliche Übergangsmassnahmen ein, weil die Schweiz auch 2023 nicht an das EU-Förderprogramm Horizon Europe assoziiert war.
Die Hochschulen und anderen Institutionen der geförderten Forschenden erhalten vom SNF zusätzlich 130 Millionen Franken für indirekte Kosten, die während der Laufzeit der neuen Projekte entstehen. Das sind zum Beispiel Kosten für die Arbeitsplätze oder für die zentralen Dienste.
Allerdings konnte der SNF wiederum längst nicht alle eingereichten Projekte finanzieren, die eine Förderung aufgrund ihrer Qualität und Bedeutung verdient hätten. Denn die Nachfrage nach Fördermitteln hat stärker zugenommen als das zur Verfügung stehende Budget. «Wir müssen kontinuierlich sehr relevante Projektideen ablehnen», bedauert Matthias Egger. «Dadurch verliert die Schweiz mögliche Grundlagen für Innovationen.»
Ende 2023 waren insgesamt 5500 vom SNF geförderte Forschungsprojekte im Gang. Die meisten dauern mehrere Jahre. An den Projekten waren 21’000 Forschende von Hochschulen und anderen Institutionen beteiligt, davon 39,7% Frauen. Der Anteil an Forscherinnen, die ein Projekt leiten, betrug 32,9%. Dies entspricht einer Zunahme von 1,2 Prozentpunkten gegenüber dem Jahr 2022.
Die Forschung und ihr Umfeld entwickeln sich ständig weiter. Auch 2023 hat der SNF neben der Evaluation und der Finanzierung der Projekte eine Fülle anderer Arbeiten ausgeführt. Er hat Impulse für eine vielfältige Forschung gegeben, die nationale und internationale Vernetzung verstärkt und der Forschung mehr Präsenz in der Öffentlichkeit verschafft (Beispiele siehe Kasten).
Weitere Informationen vermittelt der Jahresbericht 2023. Die detaillierten Kennzahlen und Angaben zu allen geförderten Projekten sind auf dem SNF-Datenportal zugänglich.
Die Fotos stammen aus dem SNF-Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder.