SciCV - SNF testet neues CV-Format in Biologie und Medizin
Der SNF testet ein neues, einheitliches Format für CVs. Das Pilotprojekt betrifft alle Forschenden in Medizin und Biologie, die im Frühling 2020 ein Projektförderungsgesuch einreichen. Das Ziel: Der neue CV vereinfacht den Vergleich zwischen Gesuchstellenden und macht die Bewertung der Forschungserfahrung transparenter.
Alle Forschenden, die sich um Förderung durch den SNF bewerben, müssen als Teil ihres Gesuchs einen CV einreichen. Die Bewertung dieser CVs möchte der SNF jetzt optimieren. Deshalb führt er ein Pilotprojekt durch, in dem ein neues, standardisiertes CV-Format namens SciCV getestet wird. Betroffen sind alle Gesuchstellenden der Projektförderung, die im Frühling 2020 im Bereich Medizin und Biologie ein Gesuch einreichen (Eingabetermin 1. April 2020).
Bisher sind die eingereichten CVs heterogen und entsprechen nicht immer internationalen Standards. Mit SciCV möchte der SNF das ändern. Im neuen Format können die Forschenden ihre wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse in einem kurzen Text hervorheben, anstatt ihre Publikationen aufzulisten. Auf diese Weise sind andere akademische Outputs (nicht nur Publikationen) sichtbarer und erhalten mehr Gewicht. Auch die Gleichstellung kann so gefördert werden. SciCV führt auch eine einheitliche Art ein, das akademische Alter von Gesuchstellenden zu berechnen: Es berücksichtigt, wie viele Jahre Gesuchstellende in der Forschung tätig sind und ersetzt das biologische Alter. Die zeitschriftenbasierte Metrik (z.B. Journal Impact Factor) ist im neuen Format nicht vorgesehen. Die qualitative Evaluation eines einzelnen Forschungsbeitrags erfolgt stattdessen mittels des Inhalts des Artikels und des Zitationsimpacts.
Um die Zusammenstellung des CV zu vereinfachen, hat der SNF ein interaktives online Toolkit entwickelt, das ab 1. März allen Gesuchstellenden in Biologie und Medizin zur Verfügung stehen wird. Die Gesuchstellenden benötigen einen ORCiD-Code, um die Plattform zu benutzen. Die Erstellung eines SciCV im Tool ist einfach, benötigt aber etwas Zeit. Es ist deshalb empfehlenswert, nicht zu spät damit zu beginnen.
Die Resultate des Pilotprojekts werden in der zweiten Jahreshälfte in Zusammenarbeit mit dem Centre for Science and Technology Studies an der Universität Leiden (Niederlande) analysiert. Verschiedene Parameter, u.a. auch die Benutzerfreundlichkeit, werden dabei unter die Lupe genommen.