PRIMA finanziert Projekte von 17 Forscherinnen
Während fünf Jahren ein Forschungsprojekt mit einem eigenen Team leiten – die Beiträge des Förderinstruments PRIMA machen es möglich. Bei der fünften Ausschreibung waren 17 von 124 Bewerbungen erfolgreich.
Professorinnen sind an Schweizer Hochschulen noch immer stark untervertreten. Darum fördert der SNF mit PRIMA hervorragende Wissenschaftlerinnen, die ein hohes Potenzial aufweisen. Sie werden mindestens auf der Stufe einer Gruppenleiterin oder als Assistenzprofessorin an einer Hochschule tätig sein.
25 Millionen für Löhne und Projektkosten
Im Schnitt erhalten die 17 erfolgreichen Forscherinnen 1,5 Millionen Franken. Damit bezahlen sie während fünf Jahren den eigenen Lohn, die Löhne der Mitarbeitenden und weitere Projektkosten. Insgesamt vergibt der SNF 25 Millionen Franken für die bewilligten PRIMA-Gesuche.
Die 124 Bewerbungen bedeuten einen leichten Rückgang von 5% gegenüber dem Vorjahr. In den MINT-Disziplinen und in den Lebenswissenschaften sind die Gesuchszahlen um 25% bzw. 22% gesunken. In den Geistes- und Sozialwissenschaften hingegen wurden 14% mehr Anträge eingereicht.
Unter den ausgewählten Bewerberinnen befindet sich Caroline Dorn (Universität Zürich). Sie analysiert, woraus Exoplaneten bestehen, also Planeten, die ausserhalb unseres Sonnensystems um einen Stern kreisen. Zur Frage, ob die Menschen jemals eine andere Welt erreichen werden, schreibt sie auf ihrer Webseite: «Nein. Wir gehören auf die Erde. Geniesst diesen Ort!» Erneuerbare Energien lassen sich auch auf dem Meer gewinnen, zum Beispiel durch Solar- und Windparks. Die Sozialanthropologin Jeanne Féaux de la Croix (Universität Bern) untersucht das Konfliktpotenzial solcher Technologien. Und Katharina Röltgen (Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut) will mit ihrem Förderbeitrag Erklärungen finden, warum die Covid-19-Pandemie in Afrika weniger wütet als in anderen Teilen der Welt.
Integration in die höchste Stufe der Karriereförderung
Damit hat der SNF zum letzten Mal PRIMA-Beiträge in dieser Form vergeben. «In Zukunft integrieren wir die wichtige Gleichstellungsmassnahme direkt in die höchste Stufe unserer Karriereförderung», führt Marc Zbinden an, Leiter der Abteilung Karrieren. Die bisher für PRIMA reservierten 25 Millionen Franken werden weiterhin der gezielten Förderung von Frauen auf dem Weg zu einer Professur zugutekommen.
Seit 2018 haben insgesamt 94 Forscherinnen einen PRIMA-Beitrag erhalten. Mittlerweile wurden 13 von ihnen auf eine Professur oder Dozentur berufen.