Vetternwirtschaft auch bei Fischen

Ein Buntbarsch der Art Neolamprologus pulcher.
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Verwandte von dominierenden Fischpaaren geniessen häufig ein Privileg zu faulenzen: Eine Berner Studie hat erstmals gezeigt, dass gewisse Fische aufgrund von Vetternwirtschaft weniger zum Gemeinwohl beitragen.

Forschende der Universität Bern stellten sich die Frage, ob Fische kooperativer Arten verwandte Individuen bevorzugen. Tatsächlich zeigte sich, dass die Anführer einer Gruppe ihre Familienmitglieder weniger hart bestrafen, wenn diese ihren Anteil an der gemeinsamen Arbeit nicht erledigen. Während sie normalerweise Fische, die die Brutpflege vernachlässigen, körperlich angreifen oder sogar aus dem Schwarm vertreiben, lassen sie gegenüber eigenen Nachkommen Milde walten. Diese Bevorzugung schwächt zwar die Wirkung ihrer sozialen Kontrolle, stärkt aber den Erhalt ihrer eigenen Gene. «Dieses allgemeine Prinzip spielt höchstwahrscheinlich in vielen tierischen Gesellschaften eine wichtige Rolle, einschliesslich der Menschen», erklärt Irene García-Ruiz, Erstautorin der Studie (*), die vom SNF unterstützt und in der Zeitschrift iScience veröffentlicht wurde.