Wettbewerb des Nationalfonds fördert Qualität der Forschung
Im Jahr 2017 hat der Schweizerische Nationalfonds in 2971 neue Projekte investiert. Sie alle haben sich in einem strengen Auswahlverfahren gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Dieser nationale Wettbewerb fördert die Qualität der Schweizer Forschung und trägt wesentlich zu ihrer internationalen Spitzenposition bei.
Jeder Antrag auf finanzielle Unterstützung einer Forschungsidee durchläuft beim Schweizerischen Nationalfonds (SNF) eine Art Casting, das normalerweise sechs Monate dauert. "Da wir die besten Projekte suchen, muss unser Auswahlverfahren ebenfalls top sein", sagt Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats.
Zuerst prüft der SNF, ob das eingereichte Projekt die formalen Voraussetzungen erfüllt. Danach verfassen meist internationale Expertinnen und Experten Gutachten. Zwei Mitglieder des Forschungsrats beurteilen das Projekt. Auf dieser Grundlage entscheidet der Forschungsrat, ob es Geld vom SNF erhält oder nicht. Bei der Nachwuchsförderung kommt als weiterer Schritt ein Interview mit den Bewerberinnen und Bewerbern hinzu. "Für unseren Entscheid zählen allein die Qualität der Projekte und die Qualifikation der Forschenden", betont Matthias Egger.
1 Milliarde Franken neu bewilligt
2971 Projekte haben 2017 das Auswahlverfahren bestanden und erhalten nun finanzielle Unterstützung, in der Regel während vier Jahren. Insgesamt hat der SNF im letzten Jahr über 1 Milliarde Franken neu bewilligt oder im Schnitt 350'000 Franken pro Projekt. Einen Fünftel des Geldes investiert er in die Karrieren junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Damit leistet er einen wesentlichen Beitrag an die Ausbildung hochqualifizierter Arbeitskräfte für Hochschulen, Privatwirtschaft und öffentliche Verwaltung.
16'000 Forschende in SNF-Projekten
Ende Dezember 2017 verzeichnete der SNF 5800 laufende Projekte. Daran beteiligt waren 16'000 Forschende von Universitäten, ETH, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und weiteren Institutionen.
SNF-Jahresbericht "Profil 2017-2018"
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Das Lassavirus verstehen und bekämpfen
Im Jahresbericht "Profil 2017-2018" stellt der SNF von ihm geförderte Projekte vor. Zum Beispiel die Arbeit des Virologen Stefan Kunz. Er erforscht das Lassavirus, das in Westafrika gehäuft auftritt. Es verursacht schweres Fieber mit Blutungen, die Sterberate ist hoch. "Noch immer existieren weder eine Impfung noch eine effiziente Behandlung", sagt der Forscher von der Universität Lausanne. "Wir versuchen nun mit modernen biochemischen und mikroskopischen Methoden herauszufinden, wie dieses Virus menschliche Zellen infiziert." Die Resultate sollen es ermöglichen, wirksame Medikamente zu entwickeln.
Farbstoffsolarzelle als Basis für Entwicklungsboom
Viele SNF-Forschungsprojekte entfalten ihre Wirkung langfristig. Dies zeigt ein weiteres Beispiel aus dem Jahresbericht. Bereits vor 40 Jahren hat der SNF zum ersten Mal die Arbeit von Michael Grätzel gefördert. Der Chemiker der ETH Lausanne hat die Grätzel-Zelle entwickelt, eine Farbstoffsolarzelle, die kostengünstiger und umweltfreundlicher ist als Silizium-Solarzellen. Der heutige Entwicklungsboom bei der Solarenergie baut auf dem Prinzip der Grätzel-Zelle auf. Das Licht wird aber mittlerweile statt von Farbstoffen von Halbleitern eingefangen, sogenannten Perowskiten. "Die grosse Revolution im Solarbereich ist zwar bisher ausgeblieben", sagt Michael Grätzel, "doch hat die Farbstoffsolarzelle einen ganzen Forschungszweig befeuert."
Auskünfte
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