PRIMA und Eccellenza werden zu SNSF Professorial Fellowships
Direkt integrierte Gleichstellungsmassnahme: Die beiden Instrumente auf der höchsten Stufe der SNF-Karriereförderung werden zusammengeführt. Das bisherige PRIMA-Budget ist weiterhin für Frauen reserviert.
In den letzten Jahren hat der SNF die Instrumente in der Karriereförderung kontinuierlich weiterentwickelt. Deshalb haben sich PRIMA und SNSF Eccellenza Professorial Fellowships immer mehr angeglichen. Beide Instrumente richten sich an herausragende Forschende auf dem Weg zur Professur. Die Vorteile des den Forscherinnen vorbehaltenen PRIMA-Instruments, wie zum Beispiel flexiblere Mobilitätskriterien, wurden 2020 bei der Umsetzung der sogenannten DORA-Empfehlungen (San-Francisco-Deklaration zur Forschungsbewertung) in allen Instrumenten eingeführt. Hingegen wurden einige Vorzüge von Eccellenza bisher nicht für PRIMA übernommen. So können beispielsweise PRIMA-Forscherinnen maximal 750'000 Franken für Projektmittel beantragen, während die Obergrenze von Eccellenza bei einer Million liegt. Um Ungleichheiten aufzuheben, legt der SNF die beiden Instrumente zusammen und benennt sie in SNSF Professorial Fellowships um.
Fixer Budgetanteil für Frauen
Wie bisher bei Eccellenza werden die etwas mehr als 30 Forschenden mit den am höchsten bewerteten Gesuchen unabhängig von ihrem Geschlecht eine Zusprache erhalten. Darüber hinaus werden bis zu 14 Projekte von Frauen durch das PRIMA-Budget zusätzlich finanziert. Rund 45 Empfängerinnen und Empfänger von SNSF Professorial Fellowships werden so auf Stufe Assistenzprofessur während fünf Jahren ihr Forschungsprojekt und ihr eigenes Team leiten.
Integrierte Gleichstellungsmassnahme
«Damit integrieren wir die Gleichstellungsmassnahme nun direkt in das Instrument auf der höchsten Stufe unserer Karriereförderung – eine konsequente Fortsetzung unserer Bemühungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit», sagt Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats. Nach wie vor sind Frauen in der Schweizer Forschung stark untervertreten. Auf Stufe Professur beträgt ihr Anteil 23 Prozent. Dies zu ändern und den Frauenanteil in Schlüsselpositionen der Forschung zu erhöhen, ist ein strategischer Schwerpunkt des SNF. «Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis garantiert eine qualitativ hochstehende Forschungslandschaft, die für die gesamte Gesellschaft von Nutzen ist», so Matthias Egger.
«Auf dem Weg zu mehr Gleichstellung an den Schweizer Hochschulen markiert PRIMA einen Meilenstein», sagt Nicky Le Feuvre, welche die Zusammenführung als Mitglied der Gleichstellungskommission des SNF eng begleitet. Das Instrument habe bei der Förderung der akademischen Laufbahnen von Frauen eine führende Rolle eingenommen. «Die Tatsache, dass es PRIMA nun nicht mehr braucht, zeigt seinen Erfolg.»
Die strengen Exzellenzkriterien des SNF werden weiterhin Bestand haben. «Indem wir zwei hochkompetitive Instrumente zusammenführen, bleibt der Wettbewerb mindestens gleich anspruchsvoll wie bisher», sagt Gabriele Rippl, Präsidentin des Fachausschusses Karrieren. «Der Frauenanteil bei den Gesuchen nimmt im Vergleich mit Eccellenza zu, weil sich die Frauen nicht mehr zwischen zwei Instrumenten entscheiden müssen.»
Informationen zur ersten Ausschreibung des Instruments SNSF Professorial Fellowships folgen.
Anpassungen im Überblick
Folgende Anpassungen werden durch die Zusammenführung der beiden Instrumente PRIMA und Eccellenza erreicht:
- Name: SNSF Professorial Fellowships (bisher: PRIMA und SNSF Eccellenza Professorial Fellowships)
- Projektmittel: maximal CHF 1 Mio. (Budget PRIMA bisher: 750'000 CHF) plus Salär der Beitragsempfangenden
- Status: Assistenzprofessorin/Assistenzprofessor (bisheriger Status PRIMA: mindestens Gruppenleiterin, je nach Hochschule Assistenzprofessorin)
- Ausschreibung: 1. November bis 1. Februar (bisher PRIMA: 1. August bis 1. November)
- Zeitfenster für das Einreichen des Gesuchs: bis 10 Jahre nach der Disputation der Dissertation (bisher Eccellenza: 8 Jahre); für klinisch tätige Forschende: 14 Jahre nach dem medizinischen Abschluss (bisher Eccellenza: 12 Jahre). Bei der ersten Ausschreibung wird das Zeitfenster für die Antragsberechtigung um drei Monate erweitert.
- Mindestanforderungen: 3 Jahre Forschungstätigkeit nach der Disputation der Dissertation (bisher PRIMA: 2 Jahre) und Bezug zur Schweiz (wie bei Eccellenza).
- Das PRIMA-Leadership-Programm steht allen Empfängerinnen eines SNSF Professorial Fellowships offen.