Krieg in der Ukraine: Massnahmen für Forschende
Der SNF hat 2022 neun Millionen Franken gesprochen, um aus der Ukraine geflüchtete Forschende an Schweizer Universitäten zu unterstützen. 2024 bewilligte er 20 bilaterale Projekte gemeinsam mit der ukrainischen Förderorganisation NRFU.
Gemeinsame Ausschreibung von SNF und NRFU
Nachdem der SNF und die ukrainische Förderorganisation NRFU eine gemeinsame Ausschreibung lanciert hatten, wurden im August 2024 die Ergebnisse kommuniziert. Unterstützt werden 20 gemeinsame Projekte mit einem Beitrag von 7,6 Millionen Franken. Zusätzlich zu den Forschungskosten in der Schweiz werden die Löhne von 80 Forschenden in der Ukraine für zwei bis drei Jahre bezahlt.
Wichtig zu wissen:
- Für jeden Antrag braucht es eine antragstellende Person in der Schweiz und eine in der Ukraine.
- Für die Schweizer Seite gelten wie bei den anderen bilateralen Programme des Bundes grundsätzlich die Förderkriterien der SNF-Projektförderung, Kontaktperson ist Arthur Friedli. Für die ukrainische Seite gelten die NRFU-Bestimmungen, Kontaktadresse ist nrfu@nrfu.org.ua
Derzeit werden für Forschende aus der Ukraine an Schweizer Universitäten noch folgende Optionen angeboten:
Projektverlängerungen
Wenn sich ein Forschungsprojekt aufgrund des Krieges verzögert, kann eine Verlängerung von bis zu zwölf Monaten beantragt werden. Dies gilt auch, wenn Teammitglieder Arbeiten verschieben müssen, um nahen Bekannten zu helfen, die vom Krieg betroffen sind.
Doktorierende
Wenn ein Doktorat aufgrund des Kriegs weniger schnell als geplant vorwärts kommt, kann die vom SNF gewährte Förderung von maximal vier Jahren um zwölf Monate verlängert werden.
Situation in Russland
Wenn ein fortgeschrittenes Forschungsprojekt oder Doktorat aufgrund der Situation in Russland und Belarus weniger schnell als geplant vorwärts kommt, kann eine Verlängerung von bis zu 12 Monaten beantragt werden.
Anstellung in laufenden SNF-Projekten
Wenn Sie Forschende aus der Ukraine als Mitglieder Ihres Teams für ein vom SNF finanziertes Projekt einstellen möchten, können Sie dies tun, solange Sie die Lohnkosten aus dem vom SNF erhaltenen Globalbudget decken. Es gelten die üblichen SNF-Lohnklassen (auch für Doktorierende).
Keine weiteren Gesuche sind mehr möglich für:
Scholars at Risk-Schnellverfahren und Zusatzbeiträge, um Forschende aus der Ukraine anzustellen
Aufgrund der grossen Nachfrage nach Förderungsmitteln für Forschende aus der Ukraine wurden die SNF im Jahr 2022 zur Verfügung gestellten 9'000'000 Franken bereits ausgeschöpft. Der SNF kann keine weiteren Gesuche für Zusatzbeiträge für Forschende aus der Ukraine annehmen. Gesuche im Rahmen von Scholars at Risk sind weiterhin möglich, müssen aber den regulären Prozess durchlaufen, inkl. vorherige Prüfung durch Scholars at Risk in New York.
FAQ
a) Wer kann die zusätzlichen Massnahmen beantragen?
Unterstützungsberechtigt sind alle, die eine SNF-Förderung erhalten und deren Arbeit vom Krieg in der Ukraine betroffen ist. Das sind:
- Doktorierende
- Forschende
- Projekte
Der SNF prüft alle Gesuche sorgfältig, um rasch und unbürokratisch am richtigen Ort Hilfe zu leisten.
b) Wie kann ich mein Projekt verlängern, wenn es durch den Krieg in der Ukraine verzögert wird?
Alle Gesuche für Projektverlängerungen können auf mySNF unter «Verlängerung der Förderungsdauer» eingereicht werden. Verlängerungen können gewährt werden, wenn sich die Forschungsarbeiten wegen des Krieges in der Ukraine verzögern oder wenn Projektmitarbeitende deswegen für länger als einen Monat abwesend sind.
c) Wie kann ich die Förderung für mein Doktorat verlängern?
Der SNF fördert Doktorierende in der Regel für bis zu vier Jahre. Wenn sich die Arbeit an der Dissertation aufgrund des Kriegs verzögert und deshalb länger als vier Jahre dauern wird, kann eine Verlängerung von bis zu zwölf Monaten beantragt werden. Dazu müssen die Hauptgesuchstellenden im Datencontainer «Meldungen/Anträge» den «Austritt einer Mitarbeiterin/eines Mitarbeiters» beantragen. Dort kann dann das neue Enddatum festgehalten werden. Die Gründe für die Verlängerung können unter «Kommentare» hinterlegt werden. Wenn auch das Projekt selbst verlängert werden muss, gilt der zweite Punkt des FAQ.
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