Prioritäten des SNF für 2025-2028: So stärken wir die Forschung
Die Schweizer Forschung steht an einem Wendepunkt. Damit sie die Herausforderungen bewältigen kann, hat der SNF im Mehrjahresprogramm 2025-2028 vier Prioritäten definiert, von der internationalen Vernetzung bis zur Digitalisierung.
Das Umfeld der Schweizer Forschung verändert sich rasch; mit seinen vier Prioritäten für den Zeitraum 2025-2028 will der SNF sie unterstützen. «Wir müssen die internationale Vernetzung der Forschenden stärken, das Forschungspotenzial voll ausschöpfen, gemeinsam auf eine nachhaltige Zukunft hinwirken und die Digitalisierung in der Wissenschaft vorantreiben», erklärt Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats.
Im Zentrum des Mehrjahresprogramms 2025-2028 steht nach wie vor die Förderung von Projekten, deren Themen die Forschenden selber vorschlagen. Mit ihrer wissenschaftlichen Neugierde tragen sie zum Fortschritt in Gesellschaft und Wirtschaft bei. Die Projektförderung als wichtigstes Instrument des SNF werden wir im Zeitraum 2025-2028 so ausbauen, dass sie der grösseren Nachfrage gerecht wird. Zudem heben wir die Löhne der Doktorierenden in SNF-Projekten an. Diese sind seit 2014 nicht mehr an die gestiegenen Nominallöhne in der Schweiz angepasst worden.
Diese vier Prioritäten haben wir für 2025-2028 gesetzt:
Internationale Vernetzung stärken
Der ungewisse europäische Kontext gefährdet die Mitwirkung von Forschenden aus der Schweiz an der internationalen Forschung. Deshalb reicht der bisherige Ansatz des SNF, die internationale Zusammenarbeit im gesamten Förderportfolio zu unterstützen, nicht mehr aus. Gegen die drohende Isolierung schlagen wir zusätzliche Massnahmen vor. Insbesondere wollen wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Konsortien mit internationaler Beteiligung sowie junge Talente aus dem Ausland noch stärker fördern.
Forschungspotenzial voll ausschöpfen
Der SNF legt einen besonderen Fokus auf die Grundlagenforschung, fördert aber auch andere Arten von Forschung. Damit Forschungsergebnisse schneller und im grösseren Massstab angewendet werden können, wollen wir die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und nicht-akademischen Akteuren unterstützen und verbessern. Ausserdem möchten wir die klinische Forschung optimieren und das BRIDGE-Programm an der Schnittstelle von Forschung und Innovation ausbauen, zusammen mit Innosuisse.
Gemeinsam auf eine nachhaltige Zukunft hinwirken
Der SNF trägt mit seiner Forschungsförderung und seiner eigenen Tätigkeit zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen bei. Denn die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung und ein besseres Leben aller sind uns ein grosses Anliegen. Zwar finanzieren wir bereits zahlreiche Projekte in dieser Richtung; die bestehenden Förderinstrumente stossen jedoch an Grenzen. Gefördert werden soll vor allem die transdisziplinäre Forschung, welche die Ziele der nachhaltigen Entwicklung besonders wirksam unterstützt. Gleichzeitig müssen die Forschenden und der SNF selbst nachhaltig handeln.
Digitalisierung in der Wissenschaft vorantreiben
Die Wissenschaft steht erst am Anfang der digitalen Transformation. Höhere Rechenleistungen und hochkomplexe Modelle auf der Basis von künstlicher Intelligenz werden ganz neue Möglichkeiten für den Wissenserwerb erschliessen. Die dazu erforderlichen Forschungskompetenzen sind in der Schweiz noch nicht ausreichend etabliert, weshalb wir sie mit einem speziellen Angebot für junge Forschende fördern möchten. Durch die Unterstützung des freien Zugangs zu Forschungsdaten sowie von Dateninfrastrukturen und -diensten schaffen wir hervorragende Forschungsbedingungen.
Fokus weiterhin auf offenen Förderformaten
Im Förderportfolio für 2025-2028 sind keine grösseren Verschiebungen vorgesehen. Die neuen Massnahmen ergänzen das bestehende Portfolio, mit dem wir die Forschung in der Schweiz erfolgreich unterstützen. Unser Fokus bleibt auf offenen Förderformaten (Projekte und Karrieren) mit wenigen thematischen und anderen Vorgaben. Sie machen mit rund 80% weiterhin den grössten Teil des Budgets aus.
Zur Umsetzung der geplanten Ziele und Massnahmen benötigt der SNF für den Zeitraum 2025-2028 Bundesbeiträge von 5,17 Milliarden Franken, was einer linearen Erhöhung des Budgets um 3,5% pro Jahr entspricht. Dieser Wert berücksichtigt die Einsparungen, die durch den Verzicht auf einige bestehende Fördermassnahmen erzielt werden, sowie die voraussichtlichen Reserven Ende 2024. Prioritär profitieren soll von dieser linearen Erhöhung die Projektförderung, die für die Forschenden am wichtigsten ist.
Gemäss Wunsch des Bundes haben wir für unser Mehrjahresprogramm Szenarien erstellt und Prioritäten gesetzt. Die definitive Priorisierung der geplanten Massnahmen wird der SNF auf der Grundlage der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft) 2025-2028 vornehmen. Alle neuen Ziele und Massnahmen tragen zu einem oder mehreren transversalen Themen der BFI-Botschaft bei: Chancengerechtigkeit, Digitalisierung, nationale und internationale Zusammenarbeit, nachhaltige Entwicklung.