SNSF Swiss Postdoctoral Fellowships 2023: 48 Projekte bewilligt
Der SNF hat im Rahmen der Übergangsmassnahme «SNSF Swiss Postdoctoral Fellowships 2023» Zusprachen im Umfang von 11,8 Millionen Franken gewährt.
Von den 722 Gesuchen, die im Rahmen der SNSF Swiss Postdoctoral Fellowships 2023 begutachtet wurden, unterstützt der SNF 48 Gesuche. Für die Projekte stehen insgesamt 11,8 Millionen Franken bei einer durchschnittlichen Laufzeit von zwei Jahren zur Verfügung.
Aufgrund des Status der Schweiz als nicht-assoziiertes Drittland für Horizon Europe lancierte der SNF im Auftrag des Bundes die Übergangsmassnahme «SNSF Swiss Postdoctoral Fellowships 2023». Diese Ausschreibung richtete sich an junge Forschende, die sich für ein Postdoc-Stipendium der Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA PF) bewerben wollten und während 12 bis 24 Monaten eine Anstellung an einer nicht-kommerziellen Forschungseinrichtung in der Schweiz anstrebten.
In diesem Jahr lag die Erfolgsquote bei 6,6 Prozent. Dieser tiefe Wert ist mit der hohen Zahl von Gesuchen und dem bereitgestellten Budget zu erklären.
In jedem Forschungsbereich evaluierten mehrheitlich internationale Expertinnen und Experten die eingereichten Projekte. In Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften werden 20 Projekte unterstützt. Im Bereich Lebenswissenschaften wurden 17 Projekte ausgewählt. Und in den Geistes- und Sozialwissenschaften, aus denen weniger Gesuche stammten, erhalten 11 Projekte einen Beitrag.
56,3 % der Mittel gehen an Forschende an Universitäten, 31,3 % der Zusprachen betreffen den ETH-Bereich und 12,5 % andere Institutionen.
Beispiele für unterstützte Projekte
Geistes- und Sozialwissenschaften
Kreatives Schaffen im Schlaf fördern? Célia Lacaux (Universität Genf) befasst sich mit den kognitiven und zerebralen Mechanismen kreativer Inspiration. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die kürzlich als kreativitätsfördernd identifizierte Einschlafphase. Das Projekt soll den Weg für die Entwicklung von Techniken ebnen, die einen kreativen Gehirnzustand auf Abruf herbeiführen können und so das kreative Potenzial aller Menschen erschliessen.
Lebenswissenschaften
Xylella fastidiosa, auch Feuerbakterium genannt, gehört zu den gefährlichsten phytopathogenen Bakterien der Welt, da es vielfältige Arten von Nutzpflanzen, Zierpflanzen und Waldbäumen infizieren kann. Mit ihrem Projekt will die Forscherin Júlia López Mercadal (Agroscope) untersuchen, ob sich das Bakterium über verschiedene agrarforstliche Ökosysteme hinweg ausbreiten kann. Ausserdem möchte sie das Potenzial von Waldbäumen und Wildpflanzen als Reservoir für das Bakterium analysieren. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, welche Risiken und Auswirkungen damit für die landwirtschaftliche Produktion und die Ökosystemdienstleistungen in der Schweiz verbunden sind. Zudem sollen Strategien zur Früherkennung und zur gezielten Bekämpfung dieses Bakteriums entwickelt werden.
Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften
Die Forscherin Sona Ulicna (EPFL) möchte mit ihrem Projekt die Photovoltaik-Technologie auf Perowskit-Basis vorantreiben. Diese neuartigen Solarzellen sind einfach und kostengünstig in der Herstellung. Haupthindernis für eine kommerzielle Nutzung ist bisher eine ungenügende langfristige Betriebsstabilität unter natürlichen Bedingungen.