Spark 2024: 157 unkonventionelle Projekte bewilligt
Im Rahmen der zweiten regulären Ausschreibung für Spark wurden 557 innovative, unkonventionelle Projekte eingereicht. Die 157 bewilligten Projekte werden mit insgesamt 15 Millionen Franken unterstützt.
Das Förderinstrument Spark ermutigt Gesuchstellende, unkonventionelle Forschungsprojekte auf Basis neuartiger Ideen und Methoden einzureichen. Die Projekte können auch risikoreiche Forschung beinhalten, wodurch sich Spark von anderen Förderinstrumenten unterscheidet. Das Evaluationsverfahren ist vollständig doppelblind konzipiert, damit sich die Begutachtenden ausschliesslich auf die wissenschaftlichen Vorzüge der Projektidee konzentrieren.
Bis zum Eingabetermin am 4. März 2024 wurden 557 Gesuche mit einer beantragten Fördersumme von 54 Millionen Franken eingereicht. Davon stammten 133 (24%) aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, 170 (30%) aus dem Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) und 254 (46%) aus den Lebenswissenschaften.
Viele Gesuche von Forschenden unter 40 Jahren
In diesem Jahr konnten mit einem Budget von etwas mehr als 15 Millionen Franken 157 Projekte finanziert werden, was einer Erfolgsquote von 28,2% entspricht. Die höchste Erfolgsquote hatten Projekte aus den Lebenswissenschaften: 78 der 256 eingereichten Gesuche wurden bewilligt (30,5%). In den Geistes- und Sozialwissenschaften werden 33 von 132 eingereichten Projekten gefördert (25,0%), im MINT-Bereich 46 von 169 (27,2%). Ähnlich wie letztes Jahr war die Mehrheit der Gesuchstellenden (66%) zum Zeitpunkt der Einreichung des Projekts höchstens 40 Jahre alt. Auch diesmal war diese jüngere Altersgruppe mit 110 bewilligten Projekten von 369 eingereichten Gesuchen etwas erfolgreicher als die älteren Forschenden.
Einblick in drei geförderte Projekte
Die folgenden drei Beispiele geben einen kleinen Einblick in die grosse thematische Vielfalt der geförderten Spark-Projekte:
- Dorian Kessler (BFH) will eine neue Methode im Bereich der Sozialwissenschaften testen. Er kombiniert verknüpfte Registerdaten mit maschinellem Lernen, um ein präzises, unvoreingenommenes und praktisches Modell für die Prognose von Sozialhilfeverläufen zu entwickeln. Ziel ist es, die Entscheidungen der Sozialarbeitenden bei der persönlichen Sozialhilfe zu verbessern und so die langfristige Abhängigkeit zu verringern, die öffentlichen Ausgaben zu senken und die psychische Gesundheit der Betroffenen zu fördern.
- An der EPFL arbeitet der Biotechnologe Adrien Méry an der Entwicklung biologischer Aktoren (Vorrichtungen zur Steuerung eines Mechanismus oder Systems). Er verfolgt die Idee, solche Aktoren in Form von dünnen Fäden aus bioaktiven Materialien um Strukturen zu wickeln oder einzuweben. Solche biologisch abbaubaren und biokompatiblen Einheiten könnten das Gebiet der autonomen Robotik revolutionieren. Sie könnten wichtige Fortschritte bei der Miniaturisierung künstlicher Strukturen ermöglichen. Eine mögliche Anwendung ist beispielsweise in Form eines implantierbaren Geräts, das in der regenerativen Medizin zum Einsatz käme.
- Am Biozentrum der Universität Basel analysiert Cristina Tocchini einen neuartigen Qualitätskontrollmechanismus, der die Unversehrtheit der apikalen Verbindungen in Epithelien (einer Gewebeart des Körpers) sicherstellt. Diese Verbindungsstellen an der Aussenseite von Epithelien bilden eine kontinuierliche, gürtelartige Struktur zwischen benachbarten Zellen und dienen als Schutzbarriere. Dieser neue Kontrollmechanismus ist für die Funktion und den Schutz eines Organismus unabdingbar.
Gesuche für die nächste Ausschreibung können ab dem 31. Januar 2025 in mySNF erfasst werden. Eingabetermin ist der 4. März 2025 um 17.00 Uhr Schweizer Lokalzeit.