201 Mobilitätsstipendien für Postdoktorierende
Für Forschungsprojekte im Ausland oder für eine Rückkehr in die Schweiz erhalten 201 Postdoktorierende finanzielle Unterstützung vom SNF. Sie werden mit einem Gesamtbetrag von 24,8 Millionen Franken gefördert.
Ist der Jupitermond Europa bewohnbar? Caroline Haslebacher geht dieser Frage nach, indem sie die geologische Geschichte des Eismondes mit unterirdischem Ozean untersucht. Für ihr geplantes Forschungsprojekt in Colorado, USA, wird sie sich insbesondere mit der Entwicklung der Gezeiten auf Jupiters Mond Europa und deren Einfluss auf die Bewohnbarkeit befassen. Zu diesem Zweck wird die Forscherin innovative Methoden nutzen, beispielsweise moderne statistische Berechnungen und mit künstlicher Intelligenz produzierte Kartierungen. Die Resultate werden für bevorstehende Missionen wie Europa Clipper, welche 2030 bei Jupiter eintreffen soll, nützlich sein.
Caroline Haslebacher ist eine von 201 Postdoktorierenden, die mit einem SNF-Stipendium für ihre Forschung im Ausland oder bei der Rückkehr in die Schweiz unterstützt werden. Insgesamt hat der SNF für diese Förderstipendien einen Betrag in der Höhe von 24,8 Millionen Franken zugesprochen.
Für die Postdoc.Mobility-Ausschreibung vom 1. Februar 2024 ist eine rekordverdächtige Anzahl von 462 Gesuchen beim SNF eingegangen. Davon haben 201 Gesuche (44%) die Zusage für eine Förderung erhalten. Insgesamt profitieren 90 Forscherinnen und 111 Forscher von einer Unterstützung für ihre geplanten Forschungsprojekte. Die Postdoktorierenden finanzieren mit diesen Stipendien einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten. Ihnen wird zudem ein pauschaler Betrag an Reisespesen bezahlt und allenfalls auch an Forschungs- und Kongresskosten.
Mit Postdoc.Mobility ins Ausland und mit einem Return Grant zurück in die Schweiz
Julia Kunz wird nach ihrem zweijährigen Postdoc.Mobility-Aufenthalt in Montpellier, Frankreich, in die Schweiz zurückkehren und ihre Forschung mit einem Return Grant an der Universität Zürich weiterführen. Sie untersucht sexuelle Gewalt in verschiedenen Arten von Primaten, einschliesslich des Menschen. Unter anderem interessiert sie die Frage, wie ökologische, demografische und kulturelle Faktoren das Auftreten verschiedener Formen sexueller Gewalt beeinflussen. Das Projekt umfasst empirische Studien, phylogenetische Analysen und systematische Literaturrecherchen. Zusammen mit ihrem in Frankreich erfolgreich abgeschlossenen Projekt wird Julia Kunz’ geplante Forschung wichtige Erkenntnisse liefern, um einzuordnen, ob sexuelle Gewalt ein Selektionsfaktor für die Entstehung von Paarungssystemen und Sozialstrukturen darstellt. In Bezug auf die menschliche Gesellschaft könnte ihre Forschung helfen, Risikofaktoren zu identifizieren und damit neue Strategien für die Bekämpfung sexueller Gewalt zu entwickeln.
Pauline Meyer wird nach Dublin, Irland, reisen. Sie untersucht die Cybersicherheit bei ICT-Dienstleistern und prüft dabei sowohl EU- als auch Schweizer Vorschriften. Die Studie zielt darauf ab, diese beiden Rechtsrahmen zu vergleichen, um die geeignetsten Sicherheitsmassnahmen zu identifizieren. Durch rechtliche Analysen und die Zusammenarbeit mit Institutionen und Akteuren vor Ort strebt das Projekt an, politische und legislative Entscheide positiv zu beeinflussen und die Praktiken der Cybersicherheit zu verbessern. Das Projekt soll bedeutende akademische Beiträge und praktische Fortschritte im Bereich der Cybersicherheit liefern, die möglicherweise zukünftige regulatorische Standards prägen werden.