Studie bestätigt: Doc.CH wirkt sich positiv auf Dissertationen und Karrieren aus

Mit Doc.CH unterstützt der SNF erfolgreich Doktorierende in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Nach elf Ausschreibungen zwischen März 2013 und März 2018 hat der SNF letztes Jahr beschlossen, eine Umfrage unter den Beitragsempfangenden von Doc.CH durchzuführen. Er wollte insbesondere mehr über die Wirkung des Förderungsinstruments erfahren. Weitere Aspekte der Umfrage waren die Konzeption, die Evaluationsprozesse und die Attraktivität des Instruments.

Doc.CH erfüllt Zielvorgaben

Der Bericht kommt zu einem für den SNF sehr erfreulichen Schluss: Doc.CH ist ein effizientes Instrument, das einem klaren Bedürfnis entspricht. Fritz Schlunegger, Präsident des Fachausschusses Karrieren des Nationalen Forschungsrats, sagt: "Die Zahlen zeigen, dass Beitragsempfangende von Doc.CH, die ihre Doktorarbeit bereits abgeschlossen haben, durchschnittlich schneller zum Abschluss gelangt sind als Doktorierende, die von einer anderen Finanzierung profitieren."

Eine zweite erfreuliche Feststellung: Doc.CH wird als Exzellenz-Indikator wahrgenommen und begünstigt das Erwerben von Kompetenzen und Verantwortung, die für die zukünftige Karriereentwicklung als günstig angesehen werden.

Der Bericht zeigt auch deutlich, dass Doc.CH auf relevante Weise Lücken schliesst, die in der Finanzierung von Doktorierenden in den Geistes- und Sozialwissenschaften bestehen. "Doc.CH ist eine sinnvolle Ergänzung der bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Projektförderung des SNF", präzisiert Fritz Schlunegger.

Mögliche Verbesserungen

Doc.CH ermöglicht es den Doktorierenden, mehr Zeit für ihre Forschung aufzuwenden als andere Doktorierende, was einen positiven Einfluss auf die Dauer des Doktorats hat. Das kann aber auch bedeuten, dass weitere wichtige Tätigkeiten, so  die Lehre, etwas zu kurz kommen.

Die Forschenden, die an der Umfrage teilgenommen haben, bemängelten zudem, dass Doc.CH den zeitlichen und finanziellen Aufwand für die Vorbereitung und das Verfassen des Fördergesuchs nicht abdeckt. Für die Gesuchstellenden können daraus schwierige Situationen entstehen und nur eine Minderheit wird letztlich gefördert.

"Der Bericht mit seinen verschiedenen Feststellungen und Vorschlägen", sagt Fritz Schlunegger, "ist für uns sehr wertvoll im Hinblick auf zukünftige Anpassungen des Instruments Doc.CH, die wir mit der nächsten Finanzierungsperiode ab 2021 ins Visier nehmen."

Studie der Universität Bern

Die Studie wurde vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern durchgeführt. Die vom SNF beauftragte Gruppe hat unter anderem eine Online-Umfrage unter den Beitragsempfangenden von Doc.CH durchgeführt und Interviews mit Doktorierenden, Betreuenden und Fachleuten gemacht. Zudem wurde aus den Daten der Hochschulabsolventenbefragung des Bundesamts für Statistik eine Kontrollgruppe gebildet, um den Erfolg der Beitragsempfangenden von Doc.CH zu analysieren und um besser zu verstehen, in welchem Ausmass ihr Erfolg diesem Instrument zuzuschreiben ist.