Gemeinsam die Karriereförderung neu ausrichten

© Matthieu Gafsou / SNF

Der SNF führt eine Grundsatzdiskussion über die Nachwuchsförderung und hat seine institutionellen Partner zu einem Austausch über dieses für die Zukunft der Forschung zentrale Thema eingeladen.

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein zentrales Anliegen des SNF. Um den tatsächlichen Lebensverhältnissen heutiger Forschender Rechnung zu tragen, entwickelt der SNF seine Förderinstrumente kontinuierlich weiter. «Die bisherigen Fördermechanismen scheinen den Anforderungen des 21. Jahrhunderts nicht mehr gerecht zu werden, insbesondere was die Flexibilität und Durchlässigkeit der Karrieren zwischen verschiedenen Tätigkeitssektoren betrifft. Studien und Initiativen im In- und Ausland zeigen zudem, dass auch Abhängigkeiten und schlechte Arbeitsbedingungen die Entwicklung Forschender in frühen Karrierephasen behindern können», erklärt Katrin Milzow, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin des Departements Entwicklung der Forschung. «Deshalb möchte der SNF mit seinen institutionellen Partnern eine Grundsatzdiskussion über die Karriereförderung führen.»

Ein Thema mit hoher Priorität

«Für das Präsidium des SNF-Forschungsrats ist die Überarbeitung der Strategie zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein Thema mit hoher Priorität», bekräftig Stuart Lane, Präsident des Fachausschusses Karrieren. Ab Sommer 2023 hat der SNF Arbeiten mit dem Ziel aufgenommen, innovative Ansätze zur Unterstützung von Forschenden in frühen Karrierephasen zu entwickeln.

Zentrale Probleme identifizieren

Zunächst führte der SNF eine Bestandsanalyse durch: Er identifizierte Stärken, Schwächen, Chancen und Herausforderungen der Institution bei diesem Thema.

Dabei bestimmte er auch die wichtigsten Probleme im Zusammenhang mit den von ihm geförderten akademischen Karrieren sowie allgemein bei wissenschaftlichen Karrieren im öffentlichen und privaten Sektor. «Berücksichtigt wurden dabei auch die bisherigen Ergebnisse der Kohortenstudien, die der SNF seit 2018 mit Kandidatinnen und Kandidaten für Instrumente zur Karriereförderung durchführt. Ebenfalls eingeflossen sind die Ergebnisse der Umfrage von 2022 zu den Arbeitsbedingungen der Projektmitarbeitenden», ergänzt Katrin Milzow. Wichtige Erkenntnisse lieferten zudem diverse Studien und weitere Inputs von nationalen und internationalen Partnern im Wissenschaftsbereich.

Aus den Analysen ergaben sich vier zentrale Themen: das Spannungsfeld zwischen der Wichtigkeit und den negativen Auswirkungen der internationalen Mobilität; die Aufwertung nicht-akademischer Karrieren und die Unterstützung nicht-linearer Karrieren; die Eignung der Evaluationskriterien mit Blick auf die Ziele der Karriereförderung; sowie die Bedeutung attraktiver Arbeitsbedingungen für neue Generationen von Forschenden und für die Exzellenz ihrer Forschung.

Gemeinsame Überlegungen mit allen Akteuren

Nach diesen Voranalysen entwickelte der SNF ein Konzept für einen Dialog über wissenschaftliche Karrieren mit allen involvierten Akteuren. Nun hat er einen Reflexionstag organisiert, an dem die identifizierten Probleme diskutiert werden. Er hat seine institutionellen Partner (Hochschulen, Organisationen der Nachwuchsforschenden usw.) entsprechend eingeladen, Kandidatinnen und Kandidaten vorzuschlagen, die zu diesen Diskussionen beitragen können und sich an einem Austausch beteiligen möchten. «Ziel ist es, verschiedene Blickwinkel einzubringen und gemeinsam Vorschläge für die Eckpfeiler der künftigen SNF-Strategie zur Karriereförderung zu erarbeiten», erklärt Stuart Lane. Der erste Austausch wird im Herbst 2024 stattfinden.

Indem der SNF die Nachwuchsforschenden in die Überlegungen zur Karriereförderung einbezieht, will er nicht nur ihre Situation verbessern, sondern auch die Entwicklung der Forschung stärken und den Wert der Forschung für die Gesellschaft erhöhen.