PRIMA finanziert 18 Projekte von Wissenschaftlerinnen
Das Förderungsinstrument PRIMA stösst weiterhin auf grosse Resonanz. 132 Forscherinnen haben sich bei der dritten Ausschreibung beworben. 18 erhalten einen finanziellen Beitrag für ihr Projekt.
Professorinnen sind an Schweizer Hochschulen noch immer stark untervertreten. Darum fördert der SNF mit PRIMA hervorragende Wissenschaftlerinnen, die ein hohes Potenzial aufweisen. Sie werden ein Forschungsprojekt mit einem eigenen Team an einer Schweizer Institution leiten. So schärfen sie ihr wissenschaftliches Profil für die nächste Stufe ihrer akademischen Karriere: eine Professur.
1,4 Millionen Franken für fünf Jahre
Im Schnitt erhalten die 18 Forscherinnen 1,4 Millionen Franken. Damit bezahlen sie während fünf Jahren den eigenen Lohn, die Löhne der Mitarbeitenden und weitere Projektkosten. Insgesamt vergibt der SNF 25 Millionen Franken für die bewilligten PRIMA-Gesuche.Ausgewählt wurde zum Beispiel ein Projekt von Nuria Casacuberta Arola (ETH Zürich). Sie will erforschen, wie schnell atlantisches Wasser durch den arktischen Ozean, den globalen Kühlschrank, fliesst. Michal Bassani-Sternberg (Universitätsspital Lausanne und Ludwig-Institut für Krebsforschung) sucht nach neuen Antigenen für personalisierte Krebstherapien. Den Einfluss von Zweisprachigkeit auf die Entwicklung von Kindern, die eine Autismus-Spektrum–Störung aufweisen, wird Stephanie Durrleman überprüfen (Universität Genf).
Gütesiegel für Exzellenz
"Das grosse Interesse auch bei der dritten Ausschreibung bestätigt, wie wichtig dieses Instrument für Forscherinnen ist", sagt Fritz Schlunegger, der Präsident des Fachausschusses Karrieren des Nationalen Forschungsrats. "Mit den PRIMA-Beiträgen ergänzt der SNF sehr gezielt die Massnahmen der Hochschulen in der Karriereförderung."
Der Beitrag bringt mehr als nur finanziellen Nutzen: "Er ist wie ein Gütesiegel für Exzellenz, was die Chancen auf eine Professur ebenfalls vergrössert", betont Fritz Schlunegger. Falls die Forscherin von einer Schweizer Hochschule als Professorin berufen wird, darf sie die PRIMA-Mittel an den neuen Arbeitsort mitnehmen – ein weiterer Vorteil.
Die vierte Ausschreibung läuft seit 1. August 2020. Gesuche können bis zum 1. November 2020 eingereicht werden.
Gesamte Leistung zählt
Der SNF hat im August 2020 die Reglemente seiner Karriereförderung an die sogenannten DORA-Empfehlungen angepasst, auch dasjenige von PRIMA. Neu berücksichtigt er bei der Beurteilung der Gesuche die gesamte Leistung der Forschenden. Die Zitierungsrate (Impact-Faktor) von Zeitschriften ist bei der Bewertung von Gesuchstellenden irrelevant. Zudem hat der SNF die Definition von akademischer Mobilität erweitert, womit er der Vielfalt möglicher Karrieren verstärkt Rechnung trägt.