Ein Reflexionstag zur Neuausrichtung der Karriereförderung
Der SNF hat mit den involvierten Akteuren einen Reflexionstag zur Karriereförderung organisiert. Dieser Austausch soll es ihm ermöglichen, seine Förderinstrumente den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anzupassen.
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein zentrales Anliegen des SNF. Seine Förderinstrumente entwickelt er kontinuierlich weiter, damit sie den tatsächlichen Lebensverhältnissen heutiger Forschender Rechnung tragen. Am 23. September organisierte der SNF für die involvierten Akteure einen Reflexionstag über die Förderung wissenschaftlicher Karrieren. An diesem Austausch beteiligten sich rund 60 Personen mit unterschiedlichen Funktionen in Schweizer Hochschulen (Leitung, Personalwesen, Grant Office, Doktoratsschulen, Gleichstellungsbüros usw.), sowie Vertreterinnen und Vertreter der Forschenden in frühen Karrierephasen (Doktorierende und Postdoktorierende). Ziel des Treffens war es, verschiedene Perspektiven festzuhalten, die Relevanz der künftigen Förderinstrumente sicherzustellen und einen langfristigen Dialog über das Thema Karrieren und Karriereförderung zu lancieren.
Bessere Unterstützung für Nachwuchsforschende
«Eine der drängendsten Herausforderungen des Forschungssystems besteht darin, die Arbeitsbedingungen und Karriereaussichten der Forschenden zu verbessern», erklärte Katrin Milzow, Mitglied der Geschäftsleitung des SNF und Leiterin der Abteilung Entwicklung der Forschung. Sie betonte, wie wichtig es sei, die Förder- und Evaluationsmechanismen anzupassen, um den aktuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung und die grössere Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Sektoren des Arbeitsmarkts.
Seit Sommer 2023 arbeitet der SNF an der Entwicklung neuer Ansätze zur Förderung von Forschenden in frühen Karrierephasen. Eine Bestandsanalyse hat die wichtigsten Probleme in Verbindung mit wissenschaftlichen Karrieren aufgezeigt (siehe News vom 08.07.2024). Drei zentrale Themen wurden für den Reflexionstag ausgewählt: die Definition der Karriereabschnitte sowie die entsprechenden Förderkriterien; die Rolle des SNF in Bezug auf die Anstellungs- und Arbeitsbedingungen an den Hochschulen sowie die Unterstützung der Laufbahnentwicklung; die Vor- und Nachteile der internationalen akademischen Mobilität sowie die Unterstützung der sektorübergreifenden Mobilität.
Co-Creation-Ansatz
«Dem SNF war es wichtig, einen Co-Creation-Ansatz zu wählen, damit die betroffenen Personen sich direkt in die Entwicklung der Förderpolitik einbringen können», bekräftigte Stuart Lane, Präsident des Fachausschusses Karrieren des SNF. In den Austausch flossen so die Perspektiven zahlreicher Akteure der akademischen Landschaft der Schweiz ein. «Die Teilnehmenden haben zu einem besseren Verständnis darüber beigetragen, welche Erwartungen und Herausforderungen in den verschiedenen Phasen wissenschaftlicher Laufbahnen bestehen. Besonders deutlich wurde dabei, dass die Arbeitsbedingungen untrennbar mit der Exzellenz der Forschung verbunden sind.»
Die Ergebnisse dieses Workshops werden in einem Bericht zusammengefasst und in den Entscheidungsgremien des SNF diskutiert. Sie werden auch der Delegiertenversammlung vorgelegt, dem neuen beratenden Organ des SNF, das die Meinungen der wissenschaftlichen Gemeinschaft vertritt. Denkbar ist auch ein weiterer Workshop.
Dank des Engagements der Teilnehmenden resultierte aus der Tagung ein gemeinsames Verständnis über die Herausforderungen im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Laufbahnen. Diese Überlegungen sollen die Grundlage dafür schaffen, dass der SNF seine Förderinstrumente den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anpassen und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen der Forschenden in der Schweiz verbessern kann. Der SNF hat dies als zentrale Verpflichtung in seinem Mehrjahresprogramm 2025-2028 verankert.