Aufstockung auf neun Millionen Franken für Forschende aus der Ukraine
Der SNF baut die Unterstützung für Forschende aus, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. So ermöglicht er ihnen, ihre Arbeit in der Schweiz fortzusetzen.
Vor zwei Wochen hat der SNF mehrere Massnahmen beschlossen, um Forschende aus der Ukraine rasch zu unterstützen. Er hat eine Million Franken bereitgestellt, damit die Hochschulen in Zusammenarbeit mit der Schweizer Sektion von Scholars at Risk betroffene Forschende aufnehmen und diese ihre Arbeit an einer Schweizer Institution fortsetzen können.
Ausserdem hat er entschieden, dass Forschungsprojekte und Doktorate, die sich wegen des Krieges in der Ukraine verzögern, um ein Jahr verlängert werden können. Wer neu Forschende aus der Ukraine in einem vom SNF geförderten Projekt anstellt, kann zudem zusätzliche Mittel beantragen.
Inzwischen konnten fünfzehn Forschende über die Zusammenarbeit mit Scholars at Risk Switzerland an Schweizer Institutionen untergebracht werden, womit das vom SNF dafür bereitgestellte Geld bereits verteilt ist. Ausserdem hat der SNF mehrere Zusatzbeitragsgesuche erhalten. Der SNF hat nun beschlossen, insgesamt neun Millionen Franken zur Unterstützung von Forschenden bereitzustellen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Dieser Betrag wird sowohl für die Aufenthalte in Zusammenarbeit mit Scholars at Risk Switzerland als auch für Projektverlängerungen und Zusatzbeiträge eingesetzt. Damit werden einige Dutzend weitere Forschende respektive Projekte unterstützt werden können.
Situation in Russland nicht vergleichbar
Aufgrund des Krieges in der Ukraine erfahren vermehrt auch Schweizer Forschungsprojekte mit Bezug zu Russland oder Belarus Verzögerungen. So können zum Beispiel Forschende, die für ihre Arbeit Recherchen in Russland machen müssten, nicht mehr oder nur noch erschwert einreisen. Der SNF hat deswegen entschieden, dass auch bei solchen und ähnlichen Schwierigkeiten eine Verlängerung von bis zu zwölf Monaten beantragt werden kann.
Die Situation der Forschenden in Russland und Belarus lässt sich nicht mit jener in der Ukraine vergleichen. Jedoch verlassen viele russische Akademikerinnen und Akademiker dieser Tage ihr Heimatland, sei es, weil sie unter den wirtschaftlichen Sanktionen leiden, nicht einverstanden sind mit der Politik ihres Landes oder aufgrund ihrer Haltung verfolgt werden. Für letztere Gruppe besteht bereits heute die Möglichkeit, beim Netzwerk Scholars at Risk Unterstützung zu beantragen. Ob weitere Unterstützungsmassnahmen für Forschende aus Russland und Belarus zur Verfügung gestellt werden sollten, prüft der SNF laufend.
Forschende aus Afghanistan
Der SNF setzt sich für ein freies, vielfältiges und international offenes Wissenschaftssystem ein. Deswegen arbeitet er seit Oktober 2020 mit dem Netzwerk Scholars at Risk zusammen. In diesem Rahmen hat er bereits die Unterbringungen von Forschenden aus der Türkei und aus Syrien sowie nach der Machtübernahme der Taliban von Forschenden aus Afghanistan unterstützt. Für Letztere hat er bis heute sieben Gesuche gutgeheissen.