Angebote für Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) passt seine Forschungsförderung so weit wie möglich an die Besonderheiten von Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen an. Bewerben Sie sich um eine finanzielle Unterstützung für Ihre Forschung. Ihnen stehen viele Instrumente des SNF offen.
Ein neues Projekt realisieren? Die wissenschaftliche Karriere vorantreiben? Sich mit nationalen oder internationalen Partnern vernetzen? Der SNF bewilligt jedes Jahr rund 3000 solcher Gesuche.
Der Grossteil der Forschung an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen ist anwendungsorientiert. Deshalb haben wir die Kriterien erweitert, mit denen wir Gesuche beurteilen. Bei anwendungsorientierter Forschung fliesst die ausserwissenschaftliche Bedeutung in die Bewertung ein. Zudem werden Gesuche von FH und PH vermehrt auch durch Expertinnen oder Experten aus der Praxis begutachtet. Wichtig: Der SNF finanziert keine Forschung mit unmittelbar kommerziellen Zwecken.
Mehrere Förderungsinstrumente haben wir angepasst oder neu geschaffen. So bewilligt zum Beispiel der SNF in der Projektförderung und in den Programmen Stellen für Doktorierende, die an einer ausländischen Hochschule eingeschrieben sind – wenn es für die entsprechenden Fachbereiche der FH und PH keine universitären Partner in der Schweiz gibt. Bei der Eccellenza-Förderung für Assistenzprofessorinnen und -professoren bezahlen wir einen Teil des Lohns. Gemeinsam mit Innosuisse hat der SNF das Programm BRIDGE eingeführt, das den Übergang zur Innovation unterstützt.
Informieren Sie sich auf dieser Seite über die Förderungsinstrumente, die sich für Forschende von FH und PH besonders eignen. Wenden Sie sich bei spezifischen Fragen an die zuständigen Personen der SNF-Geschäftsstelle. Diese geben Ihnen gerne telefonisch Auskunft. Reichen Sie ein Gesuch ein. Ihre Forschung verbindet die Wissenschaft mit der Praxis und ist deshalb für Wirtschaft und Gesellschaft von grosser Bedeutung.
Karrieren
Fehlen Ihnen die Zeit und die Mittel, um ein Forschungsprojekt zu leiten oder um sich auf eine Professur vorzubereiten? Unsere Karriereinstrumente verschaffen Ihnen diese Möglichkeit. Mit Ambizione machen junge Forschende den ersten Schritt in die Unabhängigkeit. Dank Eccellenza führen Sie als Assistenzprofessorin oder -professor mit einem eigenen Team ein Projekt durch. PRIMA-Beiträge gehen an Wissenschaftlerinnen, die eine Professur anstreben. Bei allen Karriereinstrumenten können Sie befristet in einem Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung forschen.
Projektförderung
Mit der Hälfte des SNF-Budgets fördern wir einzelne Projekte. Das Thema und die Ziele wählen Sie selber. Wir geben Ihnen alle Freiheiten, Ihre Ideen zu verwirklichen – von der Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung. Den Lohn beziehen Sie weiterhin von Ihrer Hochschule. Der Beitrag des SNF finanziert die Mitarbeitenden und die übrigen Projektkosten.
Sinergia
Wenn Sie mit anderen Forschungsgruppen zusammen ein interdisziplinäres Projekt realisieren wollen, ist Sinergia genau das richtige Instrument. Der SNF begrüsst es, wenn die Gruppen von unterschiedlichen Institutionen stammen, also von Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Universitäten, ETH und anderen.
Bridge
BRIDGE ist ein Programm von SNF und Innosuisse. Es fördert die Zusammenarbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir wollen damit auch die gemeinsame Forschung von Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Universitäten, ETH und anderen Institutionen stärken.
BRIDGE Proof of Concept richtet sich besonders an junge Forschende, die auf der Basis ihrer Resultate eine Anwendung oder Dienstleistung entwickeln.
BRIDGE Discovery richtet sich besonders an erfahrende Forschende, die das technologische Innovationspotenzial von Forschungsresultaten ausloten und umsetzen. Gesuchstellende von Fachhochschulen können bei Innosuisse Lohnergänzungen beantragen.
Nationale Forschungsprogramme
Die Nationalen Forschungsprogramme (NFP) bearbeiten dringende Fragen von grosser Bedeutung. Der Bundesrat wählt die Themen aus. Gerade in NFP mit ausgeprägter Anwendungsorientierung sind die Fachhochschulen gut vertreten.
Internationale Zusammenarbeit
Scientific Exchanges
Das Instrument Scientific Exchanges erleichtert Ihnen die Vernetzung. Organisieren Sie eine wissenschaftliche Veranstaltung. Laden Sie ausländische Kolleginnen und Kollegen für einen Aufenthalt in die Schweiz ein oder besuchen Sie sie im Ausland.
Bilaterale Programme
Forschen Sie gemeinsam mit Partnern ausserhalb Europas. Der SNF fördert zurzeit Programme in acht Ländern. Idealerweise beteiligen sich Gruppen aus unterschiedlichen Institutionen.
COST
Die Initiative COST unterstützt europäische Netzwerke in der Forschung, sogenannte Aktionen. Bewerben Sie sich um eine Finanzierung durch den SNF oder nehmen Sie mit einem bereits finanzierten Projekt an einer COST-Aktion teil.
Auswahlhilfe Förderungsinstrumente
Welche Förderungsinstrumente des SNF eignen sich für Ihr geplantes Forschungsprojekt? Unsere Auswahlhilfe gibt Ihnen sofort Antwort.
FAQ
a. Welche Karriereinstrumente sind auf die Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen zugeschnitten?
Grundsätzlich stehen Ihnen alle Karriereinstrumente offen, sofern Sie die Voraussetzungen erfüllen. Jedes Instrument bietet Ihnen die Möglichkeit, befristet in einem Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung zu forschen. Als besonders geeignet für Forschende von FH und PH erachten wir Ambizione, Eccellenza und PRIMA.
b. Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, damit ich in der Projektförderung ein Gesuch einreichen kann?
Sie arbeiten zu mindestens 50% bei einer Forschungsinstitution und haben dort eine unabhängige Position. Seit vier Jahren sind Sie im Besitz des Doktorats. Alternativ haben Sie während sieben Jahren hauptberuflich geforscht; davon werden Ihnen drei Jahre als Äquivalenz zum Doktorat angerechnet.
Diese und weitere Voraussetzungen stellen sicher, dass Sie für das eingereichte Projekt über die nötige Selbständigkeit, Zeit und Infrastruktur verfügen und in einer Institution eingebettet sind.
c. Wann kreuze ich im Gesuch die Kategorie "Anwendungsorientierte Grundlagenforschung" an?
Anwendungsorientierung kann sehr unterschiedlich sein und sich je nach Disziplin unterschiedlich auswirken. Deshalb verzichtet der SNF darauf, diese Kategorie abschliessend zu definieren.
Wir haben stattdessen eine Liste von Merkmalen zusammengestellt. Beispiele dafür sind: Das Projekt will auch ein praktisches Problem lösen. In der Forschungsgruppe arbeiten Akteure aus der Praxis mit. Die Resultate sollen sich auch in nichtakademischen Kreisen verbreiten. Wenn mehrere Merkmale zutreffen, deutet dies darauf hin, dass Ihr Projekt anwendungsorientiert ist.
d. Was ändert sich am Auswahlverfahren, wenn ich die Kategorie "Anwendungsorientierte Grundlagenforschung" wähle?
Anwendungsorientierte Projekte sind komplexer, weil sie wissenschaftliche und praktische Aspekte verbinden. Der SNF setzt Schritt für Schritt die Empfehlungen einer externen Evaluation um, damit er die Anwendungsorientierung im Auswahlverfahren angemessen berücksichtigt. So legt er in der Kategorie "Anwendungsorientierte Grundlagenforschung" grosses Gewicht auf die ausserwissenschaftliche Bedeutung. Und mindestens einer der Experten, die das Projekt begutachten, sollte aus der Praxis stammen.
Anwendungsorientierung: Empfehlungen der externen Evaluation
e. Kann ich mit dem Beitrag des SNF auch meinen Lohn finanzieren?
In der Projektförderung ist dies nicht möglich. Die Löhne der Gesuchstellenden gehören nicht zu den anrechenbaren Kosten, im Gegensatz zu den Löhnen der wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitenden der Forschungsprojekte.
In den meisten Karriereinstrumenten finanzieren Sie Ihren Lohn ganz oder teilweise mit dem Beitrag des SNF. Im Programm BRIDGE Discovery können Sie bei Innosuisse Lohnergänzungen beantragen.
f. Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit ich eine Doktorandin oder einen Doktoranden für mein Projekt anstellen kann?
An Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen bewilligt der SNF Stellen für Doktorierende, wenn es sich um eine gut belegte wissenschaftliche Zusammenarbeit mit einer Universität in der Schweiz handelt.
Für Ihren Fachbereich gibt es keine universitären Partner in der Schweiz? In diesem Fall bewilligt der SNF auch Stellen für Doktorierende, die an einer ausländischen Hochschule eingeschrieben sind.
g. Kann ich für mein Projekt statt Doktorierende auch Personen mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss als Mitarbeitende anstellen?
Ja, Sie können sie als diplomierte Mitarbeitende, die keine Promotion anstreben, anstellen.
h. Kann ich weitere Mitarbeitende auf Kosten des SNF anstellen?
Ja, wenn sie einen spezifischen Beitrag an das Projekt leisten. Deren Löhne dürfen Sie aber nicht während längerer Zeit ununterbrochen mit Mitteln des SNF finanzieren. Für solche Mitarbeitende können Sie keine Karrieremassnahmen beantragen.
i. Kann ich technische Mitarbeitende in meinem Projekt anstellen und mit wie vielen Stellenprozenten?
Ja, diese gelten als weitere Mitarbeitende. Die Stellenprozente entsprechen dem tatsächlichen Zeitaufwand für das Projekt.
j. Kann ich Projektpartner beiziehen?
Ja, Sie können Partner beiziehen, die einen kleineren Teil der Arbeit ausführen. Diese Partner sind nicht im Projekt angestellt und tragen keine Gesamtverantwortung. Die Kosten für ihre Leistungen können Sie dem Projekt anrechnen.
Mögliche Partner sind Forschende von Hochschulen, Unternehmen, öffentlicher Verwaltung und privaten Organisationen.
Wenn umgekehrt Sie als Projektpartner mitwirken, übernimmt das Projekt die Kosten für Ihre Leistungen.
k. Kann ich auch ein Gesuch einreichen, wenn ich meine wissenschaftliche Karriere wegen Arbeit in der Praxis unterbrochen habe? Bietet der SNF für solche Fälle spezifische Fördermöglichkeiten an?
Wenn Sie heute an einer Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule angestellt sind, können Sie ein Gesuch um finanzielle Unterstützung einreichen.
Zurzeit existieren keine spezifischen Fördermöglichkeiten für Forschende, die ihre Tätigkeit an einer Hochschule wieder aufnehmen möchten.
l. Wie erfolgreich sind die Gesuche von Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen in den Auswahlverfahren des SNF?
Die Erfolgsquoten sind je nach Fachbereich und Förderungsinstrument unterschiedlich. In den Geistes- und Sozialwissenschaften erhalten bis zu 40 Prozent der von FH und PH eingereichten Gesuche eine finanzielle Unterstützung. Im Karriereinstrument Ambizione waren 2017 sogar über 40 Prozent der Gesuche von FH erfolgreich, im Programm Sinergia 20 Prozent.
Damit erreichen die FH und PH zum Teil ähnliche Erfolgsquoten wie die Universitäten und die ETH. In anderen Instrumenten hingegen sind die Erfolgsquoten bisher wesentlich tiefer. Die angepassten Auswahlverfahren sollen dazu beitragen, dass sich dies ändert.
Erfolgsquoten der FH und PH im Vergleich mit anderen Hochschulen (englisch)
Zusätzliche Informationen